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Sebastian Kanschat
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Frage von Herwig R. •

Frage an Sebastian Kanschat von Herwig R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Kanschat,

Seit ihrem Beginn in Deutschland sympathisierte ich mit der Piratenpartei und ihren Zielen für mehr Freiheit und Datenschutz im Internet und der digitalen Welt. Leider hat ihre Partei es für nötig befunden, nach einer gewissen Stagnation und Personalstreitigkeiten sich für mehr Themen zu öffnen, die oft meinen Positionen nicht entsprechen (nur Drogenpolitik als Beispiel). Ich schätze mich eher konservativ ein, sehe aber gerade in dieser Zeit einen großen Nachholbedarf der Politik mit modernen Medien umzugehen und adequate Gesetze zu erlassen. Sicherheit sollte nie wichtiger sein als die Freiheiten, die das Grundgesetz garantiert (ich denke gerne an Benjamin Franklin, ausgerechnet einem Amerikaner, der sagte "Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren"). Ich würde sogar von mir behaupten, dass mir der Schutz meines Computer wichtiger ist, als der meiner Wohnung, den hier offenbaren sich meine Gedanken und mein Wesen, das ich so nicht nach außen trage. Der Schutz meiner E-Mails wichtiger als der meiner konventionellen Post da ich so zum Teil auf einer persönlichen und intimen Ebene mit anderen Menschen kommuniziere.
Nun möchte ich die Frage an Sie als Kandidat in meinem Wahlkreis richten, warum in der Presse von Ihrer Partei so wenig zu hören ist, jetzt, wo diese Themen mehr als jemals zuvor in den Mittelpunkt gerückt sind. Wäre es nicht an der Zeit, sich wieder auf die ureigenen Programmpunkte zu konzentrieren?

Mit freundlichen Grüßen

Herwig Reiter

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Antwort von
PIRATEN

Sehr geehrter Herr Reiter,

ich danke Ihnen für diese Frage und freue mich über Ihre positive Einstellung zu den Kernthemen der Piratenpartei, die ich mit voller Leidenschaft vertrete.

Wir Piraten werden in letzter Zeit oft gefragt, warum wir "merkwürdig still" zum aktuellen Überwachungsskandal sind. Am meisten wirft uns die Presse selbst Untätigkeit oder Versagen vor. Dies ist jedoch nicht der Fall.

Es gibt von den Piraten Pressemitteilungen, Podiumsdiskussionen, Petitionen, offene Briefe, Demonstrationen, Kryptopartys, Flashmobs, Kampagnen und vieles mehr. Einige dieser Aktionen wurden auch in Pfaffenhofen durchgeführt.

Allein im Landtag Nordrhein-Westfalen gibt es zum Thema fünf politische Anträge. Doch leider wird das von den Medien nicht aufgenommen.

Eine genauere Zusammenfassung findet man im Blog vom Piraten-MdL Daniel Schwerd:
http://www.daniel-schwerd.de/die-piraten-machen-ja-nichts-zu-prism-und-tempora/

Ich hoffe Sie können nun nachvollziehen, dass sich tatsächlich geleistete politische Arbeit und öffentliche Wahrnehmung leider stark unterscheiden.

Fairerweise möchte ich erwähnen, dass der Donaukurier mit seinen Lokalteilen den aktuellen Überwachungsskandal durchaus kritisch begleitet und die Bürger gut informiert.

Viele Grüße
Sebastian Kanschat