Frage an Rita Pawelski von Julian S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrte Frau Pawelski!
Die Entscheidung fiel mir noch nie so schwer, wie bei dieser Wahl.
Ein Grund dafuer ist, dass einige Fragen, die ich fuer wichtig halte, meines Wissens nach von keiner Partei angesprochen werden.
Vielleicht koennen Sie mir ja Ihre Position und die der CDU zu folgender Frage darlegen:
Der Mangel an Arbeitsplaetzen spielt in diesem Wahlkampf wieder eine grosse Rolle. Die Parteien sind allesamt bemueht, Loesungen dafuer zu finden, wie bessere Rahmenbedingungen zur Entstehung neuer Arbeitsplaetze geschaffen werden koennen.
Was soll aber getan werden, wenn diese Bemuehungen nicht - zumindest nicht sehr bald - deutliche Erfolge zeigen, sich also die Entwicklung der Vergangenheit fortsetzt?
Eine Antwort auf diese Frage interessiert mich wesentlich mehr, als Erlaeuterungen, wie angeblich neue Arbeitsplaetze geschaffen werden koennen. Es gibt schliesslich durchaus auch Stimmen, die behaupten, dass wir uns langfristig mit einem Rueckgang der Anzahl der Arbeitsplaetze abfinden sollten, und entsprechend auch handeln sollten.
Und das gar nicht einmal im negativen Sinne. Zwei Beispiele:
http://www.abendblatt.de/daten/2005/03/12/409347.html
http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/949236
Vielleicht erhalte ich von Ihnen ja eine Antwort auf diese Frage, die mich schon lange beschaeftigt.
Ich waere Ihnen dankbar dafuer.
Mit freundlichen Gruessen,
Julian Schmidt
Sehr geehrter Herr Schmidt,
vielen herzlichen Dank für Ihre Frage.
CDU und CSU haben ihr Regierungsprogramm 2005 - 2009 in der Absicht aufgestellt, Arbeitsplätze zu schaffen. Vorfahrt für Arbeit – das ist die Devise der Union. Alle arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen kommen auf den Prüfstand. Was sich als unwirksam erweist, wird abgeschafft; was Arbeitsplätze bringt, wird weitergeführt. Wir haben zahlreiche Maßnahmen angekündigt – u.a. Senkung der Lohnzusatzkosten, Einführung von Kombi-Lohn-Modellen, Flexibilisierung des Faktors Arbeit, um Arbeitsplätze zu schaffen. Der Wohlstand unseres Landes kommt von der Arbeit.
In der jüngsten Vergangenheit haben sich in der globalen Wirtschaft entscheidende Änderungen ergeben. Längst ist die Produktion von zahlreichen einfachen Waren und Gütern in vielen Regionen der Welt erheblich günstiger zu realisieren. Diese Konditionen können in unserem Land nicht angeboten werden. Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse sinkt. Damit dürfen und werden wir uns nicht abfinden. Es gilt neue Arbeitsfelder zu eröffnen und unsere Zukunft zu sichern. Dazu müssen wir uns auf Bildung, auf Innovationen und auf Gebiete konzentrieren, in denen wir Spitzenleistungen anbieten können – beispielsweise den Maschinenbau.
Eine unionsgeführte Bundesregierung wird Innovationen fördern und investiert zusätzlich 1 Milliarde Euro in Forschung und Entwicklung. Finanziert wird das durch den Abbau von Subventionen. Denn nur Ideen schaffen neue Produkte und bringen neue Arbeitsplätze.
Als rohstoffarmes Land wird die verstärkte Konzentration auf Bildung und Forschung zentrale Bedeutung erlangen. Bildung ist die wichtigste Ressource unseres Landes und die Basis der Innovationen. Es gilt, unser großes Potenzial an Innovationskraft besser zu nutzen. Das kann nur mit einer neuen Politik gelingen. Wir wollen, dass alle an Bildung und Ausbildung teilhaben. Keine Begabung darf ungenutzt bleiben!
Ich bin der festen Überzeugung, dass auch zukünftig die Zahl der Arbeitsplätze in Deutschland wachsen kann. Wenn wir durch eine nachhaltige Politik rechtzeitig die Weichen stellen sowie Voraussetzungen schaffen, um Innovationen und Zukunftstechnologien zu nutzen, entstehen neue Arbeitsfelder. Andere Länder haben uns in den letzten Jahren mögliche Wege aufgezeigt.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Rita Pawelski