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Frage von Michael E. •

Frage an Reiner Priggen von Michael E. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter herr Prisgen

warum wird kein UNESCO biosphärenrervat Weserbergland mit Niedersachsen geschaffen

und kein UNESCO Weltnaturerbe Eifel

Mit freundlichen Grüssen

Michael Ensslen

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Ensslen,

die Ausweisung eines Biosphärenreservates im Bereich Eggegebirge/Weserbergland wurde in den Jahren 2005/2006 verstärkt diskutiert, jedoch wurden die Planungen aufgrund der Beschlusslagen in der Region nicht weiterverfolgt. Aktuell gibt es keine Planungen, den Prozess zur Ausweisung eines Biosphärenreservats im Bereich Eggegebirge/Weserbergland - ggf. mit Niedersachsen - wieder anzustoßen. Eine deutlich höhere Priorität hat für uns, dass doch noch ein zweiter Nationalpark in Nordrhein-Westfalen im Bereich der Senne ausgewiesen werden könnte.

Zum Status eines UNESCO-Weltnaturerbes steht eine Studie unter folgendem Link zum Herunterladen zur Verfügung: http://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/service/skript177.pdf

Hierin wird dargelegt, dass für die Aufnahme eines Gebietes in die UNESCO-Welterbeliste immer dessen außergewöhnliche universelle Bedeutung maßgebend ist. Richtschnur ist dabei die Bedeutung für die Menschheit als Ganzes. Jede neue Nominierung muss sich also daran messen lassen, ob sie zu den wenigen hundert wirklich einmaligen und herausragenden Gebieten dieser Erde gehört. Im Rahmen der im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) erarbeiteten Studie „Screening potenzieller deutscher Naturwerte für das UNESCO-Welterbeübereinkommen“ (s.o.) wurde unter anderem die Eignung von deutschen Buchenwaldgebieten als Weltnaturerbestätten bewertet. In diesem Zusammenhang wurden auch die Chancen für eine Aufnahme des Nationalparks Eifel in die Welterbeliste der UNESCO überprüft. Dabei stellte sich heraus, dass das Großschutzgebiet die entsprechenden Kriterien insbesondere wegen des zu geringen Anteils alter Buchenwälder noch nicht erfüllt. Trotz der laufenden Bemühungen zur Förderung der Laubwaldausbreitung sind auch heute noch große Teile des Nationalparks Eifel durch nicht heimische Nadelwälder geprägt. Der Nationalpark Eifel gehört daher zu den sogenannten Entwicklungsnationalparken. Ein solcher Entwicklungsgedanke ist in der Welterbekonvention jedoch nicht vorgesehen. Dies bringt die oben genannte Studie zum Ausdruck. Daraus ergibt sich, dass ein Antrag zur Aufnahme des Nationalparks Eifel in die Welterbeliste in absehbarer Zeit wohl keine Aussicht auf Erfolg hätte.

Mit freundlichen Grüßen
Reiner Priggen