Porträt Petra Guttenberger
Petra Guttenberger
CSU
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Frage von Heidi D. •

Frage an Petra Guttenberger von Heidi D. bezüglich Gesundheit

Hallo Frau Guttenberger,
In den letzten Wochen sind die Impfzahlen zum Impffortschritt in Bayern im Vergleich zu den meisten anderen Bundesländern kontinuierlich gesunken - besonders eklatant ist dies mittlerweile bei NRW - hier war es am Anfang eher umgekehrt. Mittlerweile sind wir beim Impffortschritt nicht mehr in der Spitzengruppe der Länder, sondern eher im hinteren Teil. Mich würden die strukturellen Gründe dafür interessieren. Vielen Dank.
PS. In Italien können sich im Sommer die Italiener Ihre Zweitimpfung auch im Urlaubsort abholen, dies wäre auch ein gutes Vorbild für uns, flexibler zu werden…

Porträt Petra Guttenberger
Antwort von
CSU

Sehr geehrte Frau Dr. K.,

vielen Dank für Ihre Anfrage vom 20. Juni 2021 über Abgeordnetenwatch.

Ich habe die Angelegenheit vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege überprüfen lassen und durch ein Versehen die Antwort des Ministers vom 27. Juli 2021 leider erst am 15. Oktober 2021 erhalten.

Ich möchte Ihnen die Ausführungen des Ministers dennoch nicht vorenthalten.

Der Minister teilte mir mit, dass die Tatsache, dass Bayern beim Impffortschritt keine Vorreiter­rolle unter den Ländern einnehme, auf eine Reihe von Gründen zurückzuführen sei. So müssten die Impfstoffe in Bayern über recht weite Lieferwege transportiert werden, was die Zeitspanne zwischen Zulieferung und Auslieferung der Impfstoffe erhöhe. Die 100 bayerischen Impfzentren zuzüglich Außenstellen brächten die Impfungen nah an die Bürger, schaffen aber auch einen logistischen und zeitlichen Mehraufwand.

Zudem sei es während einiger Wochen im Mai und Juni erforderlich gewesen, sich in den Impfzentren auf Zweitimpfungen zu konzentrieren, was sich aufgrund der damals noch herrschenden Impfstoffknappheit negativ auf die Erstimpfungsquote ausgewirkt habe.

Weiterhin bestehe in Bayern die Problematik unterschiedlicher Strukturen in der vertrags­ärztlichen Versorgung, was sich oftmals in einer geringeren Ärztedichte in ländlichen Regionen äußere. Den daraus resultierenden regionalen Unterschieden sei bei den Impfquoten soweit möglich durch Zusatzlieferungen entgegengewirkt worden.

Fest stehe, so der Minister, dass weitere Maßnahmen notwendig seien, um vor allem jüngere Menschen zur Impfung gegen das Coronavirus zu motivieren. Die Staatsregierung verfolge deshalb ein Sechs-Punkte-Programm zur Steigerung der Impfbereitschaft: Die Impfungen würden dabei deutlich schneller und flexibler: Eine Voranmeldung oder Terminvereinbarung sei nicht mehr notwendig und die Wohnortbindung entfalle – so könnten auch Feriengäste in Ferienorten geimpft werden.

Das Sechs-Punkte-Programm nehme vor allem jüngere und gesunde Menschen in den Fokus und mache diesen so niedrigschwellig wie nur möglich Impfangebote – extra auch im Rahmen eines „Impfen to go“. So böten mobile Impfteams, teils mit Impfbussen, durch „Pop-Up-Impfungen“ die Möglichkeit der Impfung ohne Termin, z. B. im Rahmen von örtlichen Veranstaltungen, vor Geschäften oder in Einkaufszentren.

Durch die Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern aus Sport und Gastronomie würden Impfungen auch in Sportvereinen und in Restaurants ermöglicht. Seit Kalenderwoche 29 fänden Reihenimpfungen an Hochschulstandorten für Studierende und angehend Studierende statt, um den Impfschutz vor Beginn des Wintersemesters sicherzustellen.

Zudem sei Ende Juni die Bayerische Impfkampagne „Ich tu´s für …“ gestartet, die den Solidari­tätsgedanken und die Vorteile, die die Impfung mit sich bringt, in den Mittelpunkt stelle. Diese Kampagne sei nochmals mit Blick auf die Zielgruppe der 16- bis 30-Jährigen durch Maßnahmen in den sozialen Netzwerken und Einbindung von Influencern erweitert worden.

Sehr geehrte Frau Dr. K.,

ich hoffe, dass diese Informationen für Sie dennoch von Interesse sind, auch wenn die Ausführungen des Ministers den Stand von Ende Juli widerspiegeln.

Zwischenzeitlich hat sich die Lage ja deutlich entspannt.

Als Ansprechpartnerin stehe ich Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre

Petra Guttenberger, MdL

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