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Peter Liese
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Frage von Norbert S. •

Frage an Peter Liese von Norbert S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Guten Tag, Herr Dr. Liese!

Ich nehme an, dass ich auch im Namen der Mehrheit der besorgten Dampfer spreche, wenn ich mich bei Ihnen für den scharfen Tonfall meines Leidensgenossens entschuldigen möchte. Ich hoffe, dass dies ihre Objektivität nicht beeinträchtigen wird.

Aber können Sie nicht nachvollziehen, welchen Eindruck diese Art der Antworten auf uns machen?

Was würden Sie empfinden, wenn Sie und Ihre Freunde unterschiedliche Fragen an diverse Vertrauenspersonen richten, aber fast immer (egal auf welchem Weg) teilweise wörtlich, immer wieder die gleichen beschwichtigenden Phrasen zu lesen bekämen, die nicht einmal erkennen lassen, dass jemand die Fragen überhaupt wahrgenommen hat, geschweige denn jemals berücksichtigen wird?

Selbst ein knappes "Über so ein Reinheitsgebot werde ich nachdenken" wäre mit verhaltenem Jubel aufgenommen worden, während diese Standardfloskeln nur noch die Verzweiflung schüren ob unserer Ohnmacht, überhaupt Gehör zu finden.

Können Sie es angesichts der "Lobby" schreienden Werte in der Direktive und der für die Anhörung ausgewählten "Experten" verübeln, dass manche ein abgekartetes Spiel vermuten, das mit uns und Ihnen getrieben wird?

Diese "Experten" sind größtenteils eher für ihre rigide politische Haltung berüchtigt als für wissenschaftliche Kompetenz bekannt. Dazu gehört bekanntlich auch Frau Pötschke-Langer, die als Co-Autorin des von Ihnen verlinkten Artikels zeichnet.

Haben Sie bei dem Artikel auch die Kommentare gelesen?

Hier finden Sie von dem ersten Kommentator eine gute und sachliche Ausarbeitung (mit hervorragenden Quellenangaben!) zu diesem Thema: http://www.rursus.de/docs/Fakten_zur_eZigarette_1.0.pdf
Natürlich ist sie auch nicht "unabhängig", erscheint mir aber trotzdem wesentlich besser durch Fakten belegt als die mit Konjunktiven durchsetzten Reden der Frau Pötschke-Langer und entkräftet die meisten ihrer apokalyptischen "Vermutungen" durch wissenschaftliche Fakten.

Mit freundlichem Gruß

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Schmidt,

vielen Dank für Ihre Anfrage vom 9. Februar 2013 und die weitergehenden Informationen zum Thema.

Sie können sich zunächst einmal sicher sein, dass ich mir meine Objektivität selbstverständlich bewahre. Ebenso kann ich nachvollziehen, welchen Eindruck manche Antworten zu diesem wichtigen Thema auf Sie machen. Dennoch erfordert die Komplexität des Themas, dass man sich als Abgeordneter, der seriös arbeitet, ein umfassendes Bild machen will, bevor man einen Entschluss fasst. Dies mag für den einen oder anderen unbefriedigend sein, ist aber aus meiner Sicht notwendig.
Wie ich bereits einigen anderen Fragestellern mitgeteilt habe, entspricht der Artikel aus dem Ärzteblatt nicht meiner Position. Auch sind mir natürlich gegenteilige Studien bekannt (siehe u.a. Antwort an Herrn Sven Hanses). Ich möchte daher auch bei Ihnen um Verständnis bitten, dass ich mir alle Argumente erst anhören und auch kritische Nachfragen stellen möchte, bevor ich zu einer endgültigen Bewertung komme. Natürlich könnte ich es mir einfach machen und sagen, dass ich zum jetzigen, sehr frühen Zeitpunkt im Gesetzgebungsprozess diese oder jene Positionen unterstütze, um den verschiedenen Gruppen zu gefallen. Dies wäre aber keine seriöse Art von Politik, und die Bürgerinnen und Bürger haben verdient, dass ich mich als ihr gewählter Vertreter intensiv mit den Fakten auseinandersetze, gegenteilige Meinungen prüfe und mich nicht von Emotionen geleitet mit den verschiedensten Themen befasse, die sie in der Regel ja direkt betreffen.

Sehr geehrter Herr Schmidt,

ich kann Ihnen versichern, dass ich die von Ihnen vorgetragenen Argumente in meine Überlegungen einfließen und ich alle mir bekannten Argumente prüfen werde, bevor ich eine Entscheidung treffe. Lassen Sie mich Ihnen und anderen versichern, dass ich Abänderungen in Ihrem Sinne aktiv einbringen und unterstützen werde, sollten die Argumente der Kommission zum Thema E-Zigarette nicht im Sinne des oder gar kontraproduktiv zum Gesundheitsschutz sein. Diese Vorangehensweise ist meine Art von seriöser Politik.

Ich hoffe Ihnen mit meinen Ausführungen geholfen zu haben und stehe Ihnen für Rückfragen selbstverständlich weiterhin gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

Dr. Peter Liese

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