Frage an Patrick Kurth von Wudtke U. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Wie stehen Sie zur offensichtlichen Ungleichbehandlung und vor allem -bezahlung der Arbeitnehmer in Ost- und Westdeutschland? Die Frage interessiert mich vor allem vor dem Hintergrund der Rolle der Gewerkschaften bei bundesdeutschen Tarifabschlüssen.
Sehr geehrte(r) Frau/Herr Wudtke,
zunächst herzlichen Dank für Ihre Frage. Die Ungleichbehandlung und -bezahlung zwischen west- und ostdeutschen Arbeitnehmern ist in der Tat eine Problem. Ich möchte aber auch darauf verweisen, dass unterschiedliche Lohnhöhen in einem Flächenstaat immer vorhanden sein werden. Vergleichen Sie bitte auch die Gehälter zwischen "boomenden" ostdeutschen Regionen und landwirtschaftlich geprägten Westregionen.
Nach wie vor ist die hohe Arbeitszeit- und Lohnflexibilität in den neuen Bundesländern ein Standortvorteil. Lassen Sie sich bitte nicht von populistischen Parolen einiger Politiker etwas anderes einreden. Es gibt zahlreiche Studien, die dies belegen. Die Frage stellt sich vielmehr, inwieweit die Arbeitszeit- und Lohnflexibilität in den alten Bundesländern noch konkurenzfähig ist.
Ich bin grundsätzlich der Auffassung, dass aus der Frage nach Arbeitszeit und Gehalt sich der Staat weitgehend zurückzuziehen hat. Übrigens stellt sich auch die Frage, für wen die von Ihnen angesprochene Rolle der Gewerkschaften bei bundesdeutschen Tarifabschlüssen noch gilt. Im Osten selten, im Westen immer seltener.
Beste Grüße
Patrick Kurth