Frage an Norbert Lammert von Joachim P. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert,

Sie fordern über die Berliner Zeitung vom 23.05.07 ) eine Talkshow - Pause für Deutschlands Politikerinnen , weil deren Präsenz in Talk - Shows keine nachhaltige Verbesserung des Ansehens der Politiker bewirkt habe. Sie empfehlen dies der Politik nicht über eine Aussprache im Deutschen Bundestag sondern in einem Exklusiv - Interview mit der Berliner Zeitung. Wirkt das nicht so, als ob Sie dem Stress - Balltet von Medien - Politik - Demoskopie noch eine weitere Doping - Dose applizieren? Gibt Ihr Wunsch, das Ansehen der Politik über die Medien nachhaltig zu verbessern, nicht Anlaß zur Vermutung, daß Sie sich die Medien/Demoskopie als Geleitzug einer "unansehnlichen" Politik vorstellen, die den Blick auf das wirkliche Ansehen der Politik nachhaltig verstellt? Liegt das Problem der Medien Präsenz von Politikern nicht an ganz anderer Stelle?, nämlich darin, wie es Ulrich Wickert (s. HA. S. 1 v. 24.05.07) identifiziert, daß Politiker nach TV- Sendungen, Interviews unbekümmert wie unverfroren das Gegenteil von dem verkünden, was sie gerade Minuten vorher medial verbreitet? Werden so die Medien- Vertreter und Demoskopen nicht schleichend inbeded gar zu Komplizen?
Sie ziehen n. m. E. die Printmedien vor? Warum? Vielleicht, weil Sie ein Bundestagspräsident einsamer Entscheidungen sind?, wie die, trotz parlamentarisch durchgesetzter Gesetzeslage, Nebeneinkünfte von MdBs offenzulegen, Verfassungsbeschwerden von MdBs, wie Friedrich Merz, eine aufschiebende Wirkung einräumen, die einmalig in der Geschichte des Deutschen Bundestages ist. Bringen Sie sich in Ihrer Funktion und Eigenschaft als gewählter Bundestagspräsident des Deutschen Bundestages da nicht in die Nähe eines Anfangsverdachtes von Rechtsbeugung im Amt? Ist das der wahre Grund, warum Sie das unwägbare Terrain von Live- Veranstaltungen wie Talk- Shows meiden?

Mit freundlichen Grüßen
Joachim Petrick