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Michael Hennrich
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Frage von Martin H. •

Frage an Michael Hennrich von Martin H. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Hennrich,

ich frage mich wie die Entscheidung der Bundesregierung oder des Gesundheitsministeriums zustande kam zu den sowieso schon geplanten ca 20 Millionen Grippeimpfdosen im April angesichts der Coronapandemie noch zusätzliche 6 Millionen zu ordern (Quelle: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/gesundheitsgefahren/influenza/beschaffung-zusaetzlicher-influenzaimpfstoffe-durch-das-bmg.html)
Spahn hatte ja ursprünglich empfohlen, dass sich jeder impfen lassen solle, was ja doch etwas schwierig ist, mit 26 Millionen Imfpdosen 83 Millionen Menschen, die Möglichkeit geben zu wollen, sich impfen zu lassen.
Warum wurden denn nicht einfach statt 6 Millionen beispielsweise 55 Millionen zusätzliche Grippeimpfdosen im Zuge der Coronapandemie geordert?
Im Grund geht es mir darum, warum nicht mehr Grippeimpfstoff geordert wurde. Ich würde mich freuen, wenn Sie meine Frage beantworten.

Mit freundlichen Grüßen
Martin Hofmann

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Hofmann,

vielen Dank für Ihre Mail und Ihre Nachfrage zur Verfügbarkeit von Grippeimpfstoffen. Gerne möchte ich Ihnen hierauf antworten.

Wir haben uns als Unionsfraktion frühzeitig dafür eingesetzt, dass in diesem Jahr aufgrund der Pandemiesituation bedeutend mehr Grippeimpfstoffe als in den vergangenen Jahren zur Verfügung gestellt werden. Deshalb sind für diese Saison in Deutschland so viele Influenzaimpfstoffdosen vorhanden wie noch nie zuvor. Während der letzten Grippesaison wurden rund 14 Millionen Dosen verimpft, obwohl die vom Paul-Ehrlich-Institut veranschlagte Regelversorgung bei 20 Millionen Dosen lag. 6 Millionen Dosen mussten nach Ende der Grippesaison vernichtet werden. Dieses Jahr hat das Bundesgesundheitsministerium - zusätzlich zur Regelversorgung von rund 20 Millionen Dosen – mehr als 6 weitere Millionen Dosen Influenzaimpfstoffe für die Versorgung in Deutschland beschafft, womit fast doppelt so viele Dosen zur Verfügung stehen, wie letztes Jahr tatsächlich gebraucht wurden.

In der Umsetzung ist es aktuell so, dass die Grippeimpfstoffe, die von unterschiedlichen pharmazeutischen Unternehmen zur Verfügung gestellt werden, über den Großhandel, von Apotheken und Ärzten bestellt werden können. Da diese Impfstoffe nur unmittelbar vor und während der zeitlich begrenzten Grippesaison, jeweils von ca. September bis März, zum Einsatz kommen, werden diese auch nur für diesen Zeitraum produziert. Aufgrund der technischen Anforderungen werden dabei nicht alle verfügbaren Impfstoffdosen gleichzeitig produziert, daher erfolgt auch die Auslieferung in mehreren Chargen. Das heißt auch, dass nicht unbegrenzt Impfdosen produziert werden können. Dazu kommt auch, dass die Grippeimpfung bis spätestens Mitte Dezember, also vor Beginn der Influenza-Saison, erfolgen sollte - dass sich bis dahin ausnahmslos alle Bürger dieses Landes wirklich impfen lassen, fällt mit unseren Erfahrungen (und den Schätzungen des Paul-Ehrlich-Instituts) aus den letzten Jahren weit auseinander. Ein so deutlicher Anstieg der Impfmotivation ist auch in Zeiten einer Pandemie nicht zu erwarten. Und obwohl ich besonders an Angehörige von Risikogruppen appelliere, sich impfen zu lassen: das muss jeder frei für sich entscheiden dürfen.

Mit freundlichen Grüßen
Michael Hennrich