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Mechthild von Walter
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Frage von Claudia T. •

Frage an Mechthild von Walter von Claudia T. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrte Frau von Walter,

wie sieht Ihr Konzept für die Schule von Morgen aus? (Schulart, Dauer der einzelnen Bildungsstufen, Klassengröße, sonstige Fördermöglichkeiten und Angebote)

Wie stehen Sie zum Thema Studiengebühren?

Freundlichen Gruß
Claudia Tertilt

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Antwort von
ÖDP

Sehr geehrte Frau Tertilt,

vielen Dank für Ihr Interesse am Programm der ödp!

Mit unserem Konzept für die Bildung von morgen setzen wir uns für eine ganzheitliche Bildung ein, das heißt für
- Lernen mit allen Sinnen
- Bildung von Körper, Seele und Geist
- Entfaltung des Einzelnen im Rahmen seiner Möglichkeiten
- verstärkte Vermittlung von Werten

Das gegliederte Schulsystem halten wir nur dann für akzeptabel, wenn die größtmögliche Durchlässigkeit garantiert wird. Von jedem Standpunkt - auch von der Hauptschule aus - muss für begabte Kinder zu einem späteren Zeitpunkt jede Bildungskarriere möglich sein. Wichtiger als die Frage nach dem richtigen System ist die Forderung nach individueller Förderung für jedes Kind.

Die ödp tritt dafür ein, dass eine Entscheidung über die Wahl der Schulart nicht zu früh fällt. Deshalb setzen wir uns für die "doppelte Orientierungsstufe" ein. Nach der vierten Grundschulklasse können sich die Kinder entweder für die "Orientierungsstufe HS/RS" entscheiden und dann nach der 6. Klasse auf die Hauptschule (HS) oder die Realschule (RS) wechseln. Sie können bei entsprechender Neigung und Begabung nach der Klasse 4 aber auch die "Orientierungsstufe RS/Gym" wählen und nach der 6. Klasse entweder auf das Gymnasium oder die Realschule wechseln. In jedem Fall bleiben die Vorzüge des gegliederten Schulsystems erhalten, während sein Hauptmangel, die frühe Laufbahnentscheidung, vermieden wird.

"Kleine Klassen - starke Kinder" steht auf unseren Plakaten. Nur in kleinen Klassen ist eine optimale Förderung aller Kinder möglich, nur in kleinen Klassen kann die unterschiedliche Vorbildung in den Elternhäusern, können Lernstörungen und soziale Probleme ausgeglichen werden. Wir fordern Klassen- stärken von 20 Kindern bzw. Jugendlichen. Bei mehr als 25 Kindern/Jugendlichen ist die Klasse zwingend zu teilen.

Als weitere Fördermöglichkeit fordern wir zusätzliche Helfer in den Schulen (Studierende, Förderlehrer, nebenamtliche Helferinnen, freiwillige Aktiv-Senioren), wie das in den Ländern mit guten Schulerfolgen schon angeboten wird. So können leistungsfähigen Schülern zusätzliche Angebote vermittelt werden und hilfsbedürftigen Schülern kann der Stoff nahe- gebracht werden - die Freude am Lernen bleibt erhalten. Da der Schulalltag mit einer Vielzahl von neuen Erziehungsproblemen, aber auch mit den ganz normalen Pubertätsfragen belastet ist, sollte zumindest an jeder Hauptschule eine Sozialpädagogenstelle eingerichtet werden.
In allen Schularten, insbesondere auch im verkürzten Gymnasium, finden musische Fächer zu wenig Raum. Diese fördern aber nicht nur die Lebensfreude der Kinder, sondern nachweislich auch die intellektuelle Leistungsfähigkeit.

Zu den Studiengebühren: Die ödp lehnt die Gebührenpflicht für Bildung an Schule und Hochschule ab - wie das Büchergeld muss auch die Studiengebühr fallen! Die gesamte Gesellschaft hat großen Nutzen von einer gut ausgebildeten Jugend. Deshalb muss es wieder selbstverständlich werden, dass die Ausbildung der Jugend an Schulen und Hochschulen über Steuerzahlungen finanziert wird. Der Widerstand der ödp gegen das Büchergeld - mit Verfassungsklage und Aufdeckung von Fehlverwendung - hat die Staatsregierung zum Rückzug beim Büchergeld gezwungen. Wir werden auch die Studiengebühren nicht akzeptieren, weil sie familien- und gesellschaftsfeindlich sind.

Mit freundlichen Grüßen
Mechthild v. Walter