Ein Bild des Abgeordneten Matthias Nölke vor der Innenkuppel des Reichstagsgebäudes
Matthias Nölke
FDP
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Frage von Florian P. •

Frage an Matthias Nölke von Florian P. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Nölke,

in Anbetracht der zunehmenden Verkehrsbelastung in den Innenstädten, gerade auch im Hinblick auf schädliche Emissionen, möchte ich gerne wissen, wie man Ihrer Meinung nach diesem Problem begegnen sollte, insbesondere welche Möglichkeiten Sie sehen, den ÖPNV zu fördern.

Mit freundlichen Grüßen

Florian Petersen

Ein Bild des Abgeordneten Matthias Nölke vor der Innenkuppel des Reichstagsgebäudes
Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Petersen,

zunächst vielen Dank für Ihre Frage.

Also was man meiner Meinung nach nicht machen sollte, ist künstlich Staus zu produzieren indem man Straßen zurückbaut und enger macht, keine grünen Ampelwellen schaltet und ähnliches. Denn dadurch alleine bewegt man niemanden dazu, sein Auto stehen zu lassen und auf Bus und Bahn umzusteigen.

Wenn man dies erreichen will, dann muss der ÖPNV gut ausgebaut, vernünftig getaktet und vor allem bezahlbar sein. Der Preis ist meiner Meinung nach dabei das wichtigste Kriterium. Gerade die jetzt erfolgte Preiserhöhung des NVV ist völlig kontraproduktiv, wenn man wirklich etwas für die Umwelt machen will, weil es die Menschen weiter abschrecken wird, mit Bus und Bahn zu fahren.

Speziell in Kassel setze ich mich seit Jahren für ein einfacheres und günstigeres Tarifsystem ein. Hinzukommen muss der Einsatz von mehr Fahrzeugen als jetzt, insbesondere auch nachts und an Feiertagen, damit z. B. auch Schichtarbeiter ihr Auto stehen lassen und bequem mit dem ÖPNV an ihren Arbeitsplatz gelangen können. Natürlich würde dies mehr Geld kosten als bisher. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass dies zum großen Teil durch dann steigende Fahrgastzahlen wieder ausgeglichen werden kann. Und es ist natürlich eine Frage der Prioritätensetzung, was der öffentlichen Hand ein gut ausgebauter ÖPNV und somit ein wirksamer Umweltschutz wert ist.

Für den Straßenverkehr, bestehend aus den Menschen, die weiterhin auf das Auto angewiesen sind, sowie den wirtschaftlich notwendigen Güterverkehr empfiehlt sich ein Verkehrsleitsystem wie z.B. in Göttingen, welches anzeigt, ob man 40, 50 oder 60 km/h fahren muss, um die nächste Ampel noch bei grün passieren zu können. Gleichzeitig sollte Flächendeckend das Rechtabbiegen an roten Ampeln erlaubt werden. Dies wären zwei wichtige Maßnahmen, die den Verkehr flüssiger und umweltfreundlicher gestalten würden. Denn die meisten Umweltbelastungen beim Straßenverkehr entstehen durch ständiges Anfahren, Beschleunigen, Abbremsen und wieder Anfahren.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit meiner Antwort weiterhelfen und stehe Ihnen für Rückfragen selbstverständlich gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Matthias Nölke