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Frage von Carsten E. •

Frage an Martin Lindner von Carsten E. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Linder,

Danke für die Beantwortung meiner Frage von vor ein paar Monaten. Sie sehen also die Bevormundung, den Arbeitszwang und Strafe für Nichtbefolgung von Weisungen, bis hin zum totalen Entzug aller Geldleistungen, quasi als Grundstock für eine liberale Gesellschaft?

Und eine weitere Frage (tatsächlich auch zu diesem Thema) noch: Es gibt zahlreiche seltene Erkrankungen, viele von denen sind schwer, teilw. überhaupt nicht diagnostizierbar (ggf. können Sie sich diesbezügl. einmal beim Bundesministerium für Gesundheit erkundigen; Stichwort: NAMSE). Zwar gibt es mittlerweile einzelne Kliniken, die eigens dafür diverse Zentren eingerichtet haben, doch ist auch damit dem Problem keine Abhilfe geleistet - tatsächlich wird es (auf weite Sicht) nicht möglich sein, jedem Patienten, mit einer tatsächlichen körperlichen Erkrankung, eine, seiner Erkrankung gemäße, Diagnose zuteil werden zu lassen. Dies bedeutet nun folgendes: Wenn Sie das Unglück haben, an einer solchen Erkrankung erkrankt zu sein, dann ist es zunächst so bestellt, dass Sie durchschnittlich mit 7 Jahren Arztrennerei rechnen müssen, um eine richtige Diagnose zu erhalten. Eben - im Schnitt - was bei einigen ganz schnell entdeckt werden kann, wird bei anderen teilw. nie mehr zu Lebzeiten aufgedeckt. Gleich wie lange Sie nun ohne richtige Diagnose dastehen, ist es dabei nicht selten so, dass Sie ggf. unter den Beschwerden überhaupt nicht, oder nicht voll arbeitsfähig sind. Dafür aber haben Sie dann ggf. keinerlei Diagnose. Vielleicht haben Sie das Glück, dass die Symptome so offen zu Tage treten, dass Sie wenigstens irgendeine Diagnose erhalten, die Ihren Zustand offenlegt, vielleicht nicht. Wenn Sie nun Z.B. völlig arbeitsunfähig sind, dies aber nicht diagnostiziert ist, dann haben Sie in unserem System keine Chance, wenn Sie nicht selbst vermögend genug sind. Sie haben keinerlei Ansprüche auf irgendeine Unterstützung zum Lebensunterhalt. Frage: Wie sollen z.B. diese Menschen überleben?

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Erber,

wie schon zuvor dargestellt bin ich der Auffassung, dass denjenigen geholfen werden muss, die Hilfe benötigen.

Dies muss auch insbesondere für erkrankte Mitbürger gelten. Im Rahmen unseres Sozialsystems muss allerdings dafür gesorgt werden, dass eine Arbeitsunfähigkeit, auch bei schwer erkennbaren Erkrankungen, richtig diagnostiziert wird. Es gibt auch insoweit keinen Grund, Sozialleistungen unkontrolliert und uneingeschränkt zu gewähren.

Mit besten Grüßen

Dr. Martin Lindner