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Konstantin Kuhle
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Frage von Michael S. •

Sehr geehrter Herr Kuhle, wie stehen sie zum Thema "Dienstpflicht"?

Sollte eine sog. Dienstpflicht eingeführt werden, die unter anderem die alte Wehrpflicht ersetzt? Wäre es sinnvoll eine Dienstpflicht von 12 Monaten einzuführen die für Männer und Frauen gleichermaßen gilt und in den verschiedensten Bereich abgeleistet werden kann wie z.B. Wehrdienst, Katastrophenschutz, Umweltschutz, Sozial- und Pflegeberich?

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Sehr geehrter Herr S.

haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage.

Ich halte die Aussetzung der Wehrpflicht in der 2011 beschlossenen Form nach wie vor für richtig. Die Herausforderungen der heutigen Zeit erfordern einen hohen Spezialisierungsgrad in der Truppe. Die Ausgestaltung der Wehrpflicht vor 2011 passte nicht zu diesen Anforderungen — auch, weil effektiv nur ein Teil der jungen Männer Wehr- oder Zivildienst ableistete.

Soweit die Aussetzung der Wehrpflicht allerdings mit der sicherheitspolitischen Gesamtlage begründet wurde, hat sich die Situation fundamental geändert. Durch den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine muss auch die Stärkung der Bundeswehr wieder stärker in den Fokus der Politik geraten. Ich begrüße die aktuelle Debatte, über Modelle nachzudenken, die eine stärkere Verankerung der Bundeswehr in der Gesellschaft herbeiführen. Das wäre auch ein wichtiger Beitrag zur Steigerung der gesellschaftlichen Resilienz. Ich glaube nicht, dass dabei eine Wehrpflicht nach dem « alten » Modell herauskommt. Aber ich glaube, dass wir — etwa durch eine Stärkung der Reserve und durch mehr Präsenz der Bundeswehr in Schulen — mehr für die Kapazität der Bundeswehr tun müssen.

Ich hoffe, ich konnte Ihre Frage zu Ihrer Zufriedenheit beantworten.

Mit freundlichen Grüßen,
Konstantin Kuhle 
 

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