Portrait von Klaus Hagemann
Klaus Hagemann
SPD
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Klaus Hagemann zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Hauke F. •

Frage an Klaus Hagemann von Hauke F. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

sehr geehrter Herr Hagemann,

wie können Sie rechtfertigen, dass es in Deutschland trotz jahrelanger Regierungsverantwortung der SPD immer noch keinen Mindestlohn gibt - dass hätte man unter rot-grün schon machen können - für Spitzenverdiener aber immer mehr Steuerprivilegien geschaffen werden.
So ist die Bundesregierung nunmehr wohl wild entschlossen ist, Managern von Beteiligungsfonds im Rahmen der aktuellen Gesetzgebung zu Private Equity zu den Privilegien der begünstigten carried interest Bsteuerung noch mehr Steuererleichterungen zu gewähren

http://www.handelsblatt.com/news/Politik/Deutschland/_pv/_p/200050/_t/ft/_b/1285333/default.aspx/koalition-legt-bei-private-equity-nach.html

und das obwohl diese Berufsgruppe die bestbezahlte Berufsgruppe ist, welche es im legalen Teil der Wirtschaft gibt

http://business.guardian.co.uk/page/0,,2054487,00.html

Ist der vorsorgende Sozialstaat eine Veranstaltung nur für Spitzenverdiener mit obszön hohen Einkommen?

mit freundlichen Grüßen
Hauke Fürstenwerth

Portrait von Klaus Hagemann
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Fürstenwerth,

vielen Dank für Ihre Frage, die Sie im entsprechenden Wortlaut auch an den CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla gerichtet haben und die zudem eine Vielzahl von Unterstellungen enthält, die ich zurückweise:

Wer das Thema Mindestlohn in den vergangenen Jahren vorangetrieben hat, können Sie beispielsweise der Frankfurter Rundschau http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?em_cnt=1156397& entnehmen. Nebenbei: die Gewerkschaften im DGB hatten zu dieser Thematik bis vor kurzem keinen gemeinsamen Standpunkt.

Was eine angebliche „Schaffung zusätzlicher Steuerprivilegien für Spitzenverdiener“ betrifft, belegt eine ganze Reihe von gesetzgeberischen Maßnahmen das genaue Gegenteil Ihrer Behauptung. Als Stichworte möchte ich hier beispielsweise die „Reichensteuer“, die stärkere Einbeziehung von Veräußerungsgewinnen oder die Mindestbesteuerung bzw. die Beschränkung von Verlustrechungen erwähnen.

Bei dem geplanten Private-Equity-Gesetz, dessen parlamentarische Beratung in der zweiten Jahreshälfte erst noch ansteht, geht es im übrigen um die Stärkung des Finanzplatzes Deutschland und insbesondere um bessere Rahmenbedingungen für die Eigenkapitalausstattung von Unternehmen und Start Ups im High-Tech-Bereich. Also um eine für die Zukunft und die Innovationsfähigkeit unseres Gemeinwesen sehr bedeutsame Sache.

Mit freundlichem Gruß

Klaus Hagemann MdB