Kerstin Felgner
Bündnis 90/Die Grünen
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Kerstin Felgner zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Heinz-Uwe T. •

Frage an Kerstin Felgner von Heinz-Uwe T. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrte Frau Felgner,

Sie sind für eine sinnvolle Förderung alternativer Energien. Was verstehen Sie unter "sinnvoller Förderung"?

Derzeit gibt es im Land wegen meiner Meinung nach "sinnloser Förderung" ein Überangebot an Strom. Und die Energiekonzerne sind nicht in der Lage, den Strom direkt dahin zu bringen, wo er dann doch abgenommen wird, weil die Netze nicht entsprechend ausgebaut sind. Beispielsweise muss aus dem Nordosten Deutschlands Strom über Polen und Tschechien in den Südwesten teuer geleitet werden. Und es schießen hier im Land weiterhin Solar- und Windparks wie Pilze aus dem Boden - sicher wegen "sinnloser Förderung". Hat man da nicht vergessen, einige Regeln und Bedingungen für die Förderung aufzustellen, sodass sie "sinnvoll" ist?

Mit freundlichen Grüßen
H.-U. Togomir

Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Togomir,

unter sinnvoller Förderung verstehe ich zunächst einmal die Förderung alternativer Energiegewinnung, da diese noch ausbebaut werden muss. Die Quantität der bereits erzeugten Energie ist deutschlandweit noch lange nicht bei 100 % Strom aus regenerativen Energiequellen, muss also noch erhöht werden.
Das "sinnvoll" oder "sinnlos" bezieht sich auf Auswüchse, die z. B. bei der Biogas-Erzeugung in riesigen Biogas-Anlagen ausufern, was zu Monokulturen und anderen Folgeproblemen führt. Oder Windräder, die zu groß zu dicht an Ortschaften oder Häusern stehen.
Aus meiner Sicht ist es sehr erfreulich, wenn die großen Stromkonzerne, die bisher nur zögerlich in alternative Energien investieren, inzwischen auf ihrem Kohle- und Atomstrom sitzenbleiben und der Druck so auch auf diese Anbieter größer wird, sich aktiv an der Energiewende zu beteiligen.
Atomstrom wird z. B. durch die Übernahme der Folgekosten wie Absicherung von Atommülltransporten, Zwischen- oder gar Endlagerung durch uns alle (Steuergelder) finanziert und somit unverhältnismäßig gefördert. Das ist für mich "sinnlos".
In Deutschland stammen derzeit nur 23 % des Stroms aus regenerativen Energiequellen, es bedarf also noch einiger Anstrengungen, um von Atom oder anderen endlichen Rohstoffen gänzlich wegzukommen.

Bei Interesse finden Sie Näheres zur Energiewende hier:
http://www.gruene.de/themen/energiewende/der-gruene-energiefahrplan.html

Mit freundlichen Grüßen
Kerstin Felgner