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Frage von Aniko K. •

Frage an Johannes Singhammer von Aniko K. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Singhammer,

vielen Dank für die Antwort vom 1.9.2011 zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE).

Natürlich ist die Situation in Bayern eine andere, wie in der Hauptstadt. Aus meiner Sicht befähigt die gute Lage in Bayern erst recht über Alternativen zum jetzigen Sozialsystem umfassend nachzudenken. So könnte Bayern die Vorreiterrolle ausbauen. Andererseits ist es aber auch so, dass man es sich heute nicht mehr leisten kann, sich auf einen guten Stand auszuruhen.

Sie sagten:
"Wenn derjenige, der arbeitet, ein offenbar deutlich über der Grundsicherung liegendes bedingungsloses Grundeinkommen desjenigen, der nicht arbeitet, finanzieren soll, empfinde ich dies als nicht sozial gerecht. Warum soll man dann überhaupt noch arbeiten?"

Die Frage "warum der Mensch auch mit einem BGE arbeitet" beantwortet sich aus der Erkenntnis, dass der Mensch heute auch schon mehr verdienen möchte als nur ein bescheidenes Einkommen. Beobachten kann man diese Erkenntnis auch schön an den ständigen Forderungen nach Lohnerhöhungen.

Meine Beobachtungen sind die, dass das heutige SGB II dazu führt, dass die von Hartz-IV betroffenen Menschen massiv unter Dauerdruck gesetzt werden. Aber nicht nur die Betroffenen fühlen sich unter Druck gesetzt, sondern eben auch die Menschen, die sich von den öffentlichen Debatten bedroht fühlen. In Entwicklungsabteilungen werden die Projekte künstlich zeitlich in die Länge gezogen, da die Mitarbeiter massive Ängste haben und nicht wissen, was danach kommen könnte. Das SGB II wirkt also sehr schädlich tief in die Gesellschaft hinein. Ob das nun objektiv immer gerechtfertigt ist, soll mal offen bleiben. Wichtig ist, dass die Menschen sich bedroht fühlen.

Wenn Sie die o.g. Gedanken aufgreifen, könnten Sie sich dann mit der Idee des BGEs anfreunden oder glauben Sie das ein Angst- und Drucksystem die Produktivität einer Gesellschaft besser fördert?

Mit freundlichen Grüßen

Aniko Kleehammer

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Sehr geehrte Frau Kleehammer,

wir leben in der Bundesrepbulik Deutschland in keinem "Angst- und Drucksystem", sondern in einem Staat, der die Existenz jedes Einzelnen absichert und um das wird weltweit beneidet werden.

Meine ablehende Haltung zum Thema "Bedingungsloses Grundeinkommen" habe ich Ihnen bereits erläutert.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Johannes Singhammer