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Jochen Hartloff
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Frage von Florian F. •

Frage an Jochen Hartloff von Florian F. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Hartloff,

wie man aufgrund der PISA-Studien eindeutig erkennen kann, sind unsere Schüler in vielen Bereichen deutlich schlechter ausgebildet als im internationalen Vergleich. Mich würde deshalb interessieren, was Sie und Ihre Partei, einen Wahlsieg vorausgesetzt, zu tun gedenken, um dies nachhaltig zu verbessern?
Vorab Danke für Ihre Bemühungen,

Ihr
Florian Fink

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Fink,

danke für Ihre Anfrage.
Wie Sie wissen, ist Bildung eines unserer Schwerpunktthemen und so liegt es mir und meiner Partei besonders am Herzen, unsere Jugend, die auch unsere Zukunft ist, gut gerüstet in den Berufsalltag zu schicken. Es geht hier um die Chancengerechtigkeit, Bildung kann keine Frage der Herkunft oder des Geldbeutels der Eltern sein. Wichtig ist hier, dass unsere Kinder gewisse Schlüsselqualifikationen und grundlegende Kompetenzen erlernen, die sie dazu befähigen, am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben teilhaben zu können. In Rheinland-Pfalz lernen zudem heute schon alle Grundschülerinnen und Grundschüler eine Fremdsprache. Guter Unterricht muss zudem auch an den Interessen der Schülerinnen und Schüler orientiert sein. Dabei spielt hier der projektorientierte und fächerübergreifende Ansatz sowie der Einsatz neuer Medien eine große Rolle. Wichtig ist uns aber auch die gesellschaftliche Anerkennung der Lehrer, die eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe haben und die wir auch durch bürgerschaftliches Engagement stützen müssen. Deshalb sollten Eltern und die Lehrer ihrer Kinder in engem Kontakt miteinander stehen, um somit Probleme gemeinsam lösen zu können. Für uns war es auch deshalb sehr wichtig, die Lehrerausbildung ganzheitlich zu reformieren, um so auf die neuen Herausforderungen dieses Berufes zu reagieren.

Des Weiteren stehen wir für eine aktive Bürgergesellschaft. Dazu ist es in und außerhalb unserer Schulen von Nöten, den jungen Menschen Politik näher zu bringen. Unser demokratischer Staat lebt nämlich von mündigem Mitdenken und Mittun seiner Bürgerinnen und Bürger. Wir wollen, dass politische Bildung Wissen und Orientierung über die Komplexität von Problemen und Lösungsansätzen vermittelt, Debatten anstößt und dadurch Kritikfähigkeit und Urteilskraft stärkt.

Wir setzen zudem auch schon bei den Kleinsten an, auch diese sollen schon gezielt gefördert werden.

Wir haben daher das Programm Zukunftschance Kinder - Bildung von Anfang an - auf den Weg gebracht. Bereits ab 01.01.2006 ist das 3. Kindergartenjahr für die Eltern beitragsfrei. 2jährige können vermehrt Kindertagesstätten besuchen. Ziel ist hier kompletter Beitragsfreiheit für Kindergärten sowie ein Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz ab 2 Jahren. Wir setzen hier allerdings auf die Freiwilligkeit, d. h., Eltern sollen nach wie vor darüber entscheiden, wann und wie sie ihre Kinder in den Kindergarten schicken. Die Kinder sollen dort gezielter gefördert werden, Deshalb haben wir auch Mittel für die Qualifizierung von Erzieherinnen und Erziehern bereit gestellt, wie auch eine gezielte Sprachförderung erfolgen wird, damit die Kinder besser für den Unterricht in der dann folgenden Grundschule vorbereitet sind.

Im Gegensatz zur CDU, welche einen Unterrichtsbeginn bereits mit 5 Jahren verpflichtend einführen will, setzen wir darauf, dass sich die Kindertagesstätten auch in Anbetracht zurückgehender Kinderzahlen weiterentwickeln können und es beim Schulbeginn mit dem 6. Lebensjahr im Regelfall verbleibt. Dies ermöglichst auch, dass im ländlichen Bereichen nicht so viele Kindertagesstättengruppen geschlossen werden müssen und ist ein finanzierbarer Weg um durch ein umfassendes Bildungs- und Betreuungsangebot gezielt auf die Schule vorzubereiten und so die Rahmenbedingungen für unsere Kinder erheblich zu verbessern.

Herr Fink, ich hoffe, ich konnte Ihre Frage beantworten. Sollten Sie weitere Fragen oder Nachfragen haben, so stehe ich hierfür selbstverständlich zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Jochen Hartloff, MdL