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Hermann Färber
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Frage von Lucas K. •

Schockbilder auf tierische Produkte?

Sehr geehrter Herr Färber,
würden Sie es unterstützen, dass auf tierische Erzeugnisse (Fleisch, Milch, Eier) die realen Verhältnisse auf den Verpackungen abgebildet sein müssen? Da der größte Teil aus Massentierhaltung stammt, sollte die Haltungsform m.M.n. verbildlicht werden. Aufgrund von Klima- und Umweltschutzzielen sollte der Tierbestand sowieso drastisch zurückgehen. Glauben Sie, dass dies einen Beitrag zur Verhaltensänderung leisten kann?

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Sehr geehrter Herr K.,

vielen Dank für Ihre Frage.

Nein, keinesfalls befürworte ich - wie Sie es nennen - "Schockbilder" auf Lebensmitteln, die die Haltungsform verbildlichen, denn die Haltung von Nutztieren bzw. deren Verzehr stellen keinerlei Gesundheitsrisiko dar, ganz im Gegensatz zu Zigaretten, vor deren Konsum gewarnt werden muss und auf deren Verpackungen deshalb solche bildlichen Warnhinweise zu finden sind.

Eine derartige Abbildung auf tierischen Erzeugnissen wäre eine Diskriminierung und pauschale Stigmatisierung von Bauernfamilien, die jeden Tag für unser Essen arbeiten.

Bei den meisten tierischen Produkten, die der Lebensmittelhandel verkauft, werden die Haltungsformen bereits durch eigene Kennzeichnungsstufen des Handels deklariert und ausgewiesen - an einer Frischfleischtheke jedoch nicht, im Restaurant ebenfalls nicht und bei Fleisch und Wurstwaren, die aus den übrigen EU-Mitgliedsländern stammen, erst recht nicht. Eine bildliche Kennzeichnung, wie Sie sie vorschlagen, würde daher keinerlei Verbesserung darstellen, sondern lediglich benachteiligend und irreführend wirken.

Aus diesem Grund befürworte ich vielmehr ein Tierwohllabel, wie es die vergangene Regierung erarbeitet hat und das durch die Borchert Kommission auch empfohlen wurde.

Was wir brauchen, ist vielmehr eine veränderte Tierhaltung und die finanzielle Unterstützung der Landwirtinnen und Landwirte, damit sie ihre Ställe tierwohlgerecht umbauen können.

Mit freundlichen Grüßen

Hermann Färber

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