Frage an Helga Kühn-Mengel von Wilfried M. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Dipl. Psychologin Kühn-Megel,
leider antworteten Sie - nach mehr als 10 Wochen Bearbeitungszeit- an allen drei Fragen vorbei, die ich hier am 13. Januar gestellt habe.
Das waren meine Fragen (1):
1. Wie beurteilen Sie das Wesen des real existierenden Gesundheitssystems (gemessen am ärztlichen Ethos)?
2. Handelt es sich womöglich um einen riesigen -strategischen- Betrug zugunsten weniger Leute?
3. Ist eine radikale Wende erforderlich?
Bitte beantworten Sie mir diese Frageb nun oder nennen Sie mir den wahren Grund Ihres Vorbeiredens.
Desweiteren möchte ich - unter Bezugnahme auf Ihre mir unklar erscheinenden Äußerungen- wissen,
1. was Sie mit (gemeint ist wohl auch: meine) "Versorgung" (gar "fächendeckender") konkret meinen,
2. was Sie KONKRET damit meinen, daß der Bürger in einem MVZ "AUS EINER HAND SEINE medizinische VERSORGUNG" erhält und
3. ob Sie womöglich der Auffassung anhängen, die höchst persönliche -gesetzliche- Schweigepflicht (die m.W. auch vor den Folgen der unbefugten Weitergabe von Fehldiagnosen schützen und jweils eigene / unabhängige ärztliche Urteilsbildung begünstigen soll) existiere in MVZ nicht mehr und habe in Ambulatorien der DDR Zeit auch nicht existiert.
Ich bitte, Sie, sehr geehrte Frau Dipl.- Psychologin Kühn-Mengel, höflichst um vollständige und wahrheitsgemäße Antworten.
Mit freundlichen Grüßen
Dipl. med. W. Meißner
Facharzt für Anatomie, Psychiatrie und Psychotherapie a.D.
Anti-Korruption . Reformation 2014 e.V.
http://www.abgeordnetenwatch.de/helga_kuehn_mengel-778-78278--f448547.html#q448547
Sehr geehrter Herr Meißner,
auch wenn Ihnen meine Antwort nicht gefallen hat, möchte ich Ihnen versichern, dass der Gesetzgeber Sorge dafür trägt, dass die gesundheitspolitische Versorgung für die Menschen in unserem Land verbessert wird. Ich komme nochmal zurück auf das im letzten Jahr verabschiedete Versorgungsstärkungsgesetz.
Das Gesetz ist sehr umfangreich und enthält eine Vielzahl von Einzelregelungen. Gern übermittle ich Ihnen die aus sozialdemokratischer Sicht wichtigsten Punkte:
1. Neufassung der Bedarfsplanung auf der Grundlage des tatsächlichen Versorgungsbedarfs
2. Abbau von Überversorgung und Ausgleich von Unterversorgung
3. Sicherung des Medizinernachwuchses durch Förderung der Weiterbildung
4. Beseitigung von Versorgungslücken durch besseres Entlassmanagement
5. Kürzere Wartezeiten durch Terminservicestellen
6. Schutz vor unnötigen Operationen durch Schaffung eines Anspruchs auf ein Zweitmeinungsverfahrens
7. Verbesserung der psychotherapeutischen Versorgung
8. Modernisierung der Versorgung durch Einführung eines Innovationsfonds
9. Stärkung der Hochschulambulanzen
10. Ausbau der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung
11. Nutzenbewertung für neue medizinische Verfahren und Produkte
12. Stärkere Mitwirkung von Pflegebedürftigen und Pflegenden im Medizinischen Dienst der Krankenkassen
13. Bessere Vergütung für Physiotherapeuten, Logopäden und Ergotherapeuten
14. Bericht zum Krankengeldmanagement
Ich bin der Meinung, dass wir allein mit diesem Gesetz einen starken Beitrag zur guten Versorgung beigetragen haben.
Noch einmal – und abschließend – zu Ihren Fragen:
Zu 1) Ich bin der Meinung, dass wir ein gutes, teures und an manchen Stellen verbesserungswürdiges Gesundheitssystem haben. Eine Schwäche unseres Systems ist sicher die starke Sektorierung: An Schnittstellen gehen Informationen, Geld und Qualität verloren. Mit jedem Gesetz versuchen wir hier Fortschritte zu erzielen.
Zu 2) „Nein“.
Zu 3) Jedenfalls bin ich für die Einführung der Bürgerversicherung.
Mit freundlichen Grüßen
Helga Kühn-Mengel