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Hartmut Koschyk
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Frage von Walter N. •

Frage an Hartmut Koschyk von Walter N. bezüglich Verkehr

Sie setzen sich doch sicher auch für einen besseren Anschluss Bayreuths an das Fernverkehrsnetz der Bahn ein. Die Elektrifizierung der Strecke über Bayreuth wird wegen der zu hohen Kosten aber wohl nie realisiert werden. In anderen Staaten Europas gibt es aber Schnellzüge, die so variabel sind, dass sie sowohl mit Strom als auch mit Diesel angetrieben werden können. Mit diesen Zügen könnten sicher auch andere Gebiete in Deutschland, die ähnlich schlecht angebunden sind, bedient werden. Warum wird diese Möglichkeit nicht in Erwägung gezogen?

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Neubing,

von Juni 2001 und Juli 2003 wurden von der Deutschen Bahn dieselbetriebene Schnellzuge (Diesel ICE-TD) auf der Strecke zwischen Nürnberg und Dresden eingesetzt. Der neue dieselelektrische Triebzug ICE-TD der Baureihe 605 stellte sich jedoch leider bereits in den ersten Monaten als nicht ausgereift heraus und es zeigten sich Probleme mit der Neigetechnik, der Klimaanlage und den Bremsanlagen. Hinzu kamen hohe Kosten des Dieselbetriebs. Die Flutkatastrophe im August 2002 zerstörte die Strecke von Tharandt bis in den Dresdner Hauptbahnhof. An einen durchgehenden Verkehr zwischen Dresden und Bayern war nicht zu denken. Der Einsatz der ICE-TD wurde auf die Strecke Nürnberg - Chemnitz verkürzt. Nach der Wiederinbetriebnahme der Gesamtstrecke im Dezember 2003 kehrte der ICE-TD nicht mehr zurück. Die DB AG hatte sich aus den oben erwähnten Gründen dafür entschieden, den Diesel-ICE nicht mehr einzusetzen. Ich gehe nicht davon aus, dass der ICE-TD erneut auf der Sachsen-Franken-Magistrale zum Einsatz kommen wird.

Zielführend für eine bessere Anbindung der Stadt Bayreuth und der Region an den Eisenbahnfernverkehr bleibt daher eine Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale. Ihre Einschätzung, dass die Elektrifizierung der Strecke über Bayreuth wegen der zu hohen Kosten wohl nie realisiert werden wird, teile ich nicht. Im Gegenteil. Am 31. Juli 2013 habe ich gemeinsam mit der Bayreuther Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe (BG), den Landtagsabgeordneten und Fraktionsvorsitzenden im Bayreuther Stadtrat Thomas Hacker MdL (FDP) und Stadtrat Dr. Christoph Rabenstein MdL (SPD), dem Fraktionsvorsitzenden der BG im Bayreuther Stadtrat, Stephan Müller, dem CSU-Fraktionsvorsitzenden im Bayreuther Stadtrat, Dr. Stefan Specht (CSU) sowie dem Bahnbeauftragten der Stadt Bayreuth, Günter Finzel, in Berlin an Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer MdB eine von zahlreichen Vertretern von Wirtschaft, Kultur und Politik unterzeichnete Resolution zur vollständigen Elektrifizierung der Sachsen-Franken-Magistrale Dresden-Nürnberg mit Abzweigen nach Bayreuth und Eger übergeben. Zentrale Forderung des Papiers ist die rasche und vollständige Elektrifizierung der Sachsen-Franken-Magistrale. Bundesverkehrsminister Dr. Ramsauer versicherte seine positive Einschätzung des Bayreuther Forderungskatalogs. Die Bemühungen, die vollständige Elektrifizierung der Sachsen-Franken-Magistrale von Nürnberg nach Dresden unter Einbindung Bayreuths auch im neuen Bundesverkehrswegeplan 2015 als vordringlichen Bedarf festzuschreiben, wird er unterstützen. Darüber hinaus hat der Freistaat Bayern eine Aufnahme für den Ausbau und die Elektrifizierung des Abzweigs Schnabelwaid-Bayreuth in den Bundesverkehrswegeplan 2015 als Projekt angemeldet. Auch will sich Bundesminister Dr. Ramsauer dafür einzusetzen, dass die Elektrifizierung des Streckenabschnitts Marktredwitz - Nürnberg in die Sammelvereinbarung des Bundes zur Finanzierung von Vorplanungen aufgenommen wird, sobald neues Planungsgeld zur Verfügung steht. Damit wäre die Grundlage für vertiefte Grobplanungen zur Elektrifizierung dieses Teilabschnitts geschaffen. Das Gespräch mit Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer hat gezeigt, dass eine Elektrifizierung der Sachsen-Franken-Magistrale nicht länger in weite Ferne entrückt ist. Das Gespräch reiht sich ein in Spitzengespräche, die zum Thema der Eisbahnverkehrsanbindung Bayreuths mit dem damaligen Oberbürgermeister Dr. Michael Hohl und mir, mit Bundesminister Dr. Ramsauer und Bahnchef Grube sowohl in Berlin (28.9.2010) als auch in Bayreuth (15.2.2012) geführt wurden.

Mit freundlichen Grüßen
Hartmut Koschyk