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Hans-Joachim Hacker
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Frage von Gerhard R. •

Frage an Hans-Joachim Hacker von Gerhard R. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Hacker,

unter

http://www.dw-world.de/dw/article/0,,5230528,00.html - Im Cache - Ähnlich

gibt es einen Artikel der Deutschen Welle über eine Unterrichtsveranstaltung mit der Bundeswehr.

"Man verdrängt die schlechte Seite der Bundeswehr": Ist diese Rechtfertigung des Schulleiters für das Fehlen der Ausgewogenheit mit dem Schulrecht zu vereinbaren?

Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Reth

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Reth,

vielen Dank für Ihre Anfrage zu dem Beitrag in der Deutschen Welle. Den Beitrag habe ich gelesen. Das Bild, welches hier beispielhaft von Jugendoffizieren gezeichnet wird, ist nach meiner Erfahrung nicht wirklichkeitsnah. Mir liegt es aber fern, publizistische Beiträge zu kommentieren, deren konkreter Hintergrund mir nicht bekannt ist.

Grundsätzlich ist es so, dass die Frage der Kooperation der Schulen mit der Bundeswehr auf Länderebene zu regeln ist. Nach meiner Kenntnis gibt es bereits eine Reihe von Kooperationsvereinbarungen. Ich halte es für selbstverständlich, dass Themen aus dem Bereich der Bundeswehr ab einem bestimmten Alter in der Schule (z. B. Sozialkunde oder Politik/Geschichte) behandelt werden. Die Bundeswehr ist verfassungsrechtlich ein Teil unserer Gesellschaft. Es wäre absurd, würde man das Thema Bundeswehr aus dem Schulbereich ausklammern, von jungen Männern aber verlangen, dass sie mit 18 oder 19 Jahren ihren Wehrdienst ableisten. In welcher Weise über den Schulunterricht - der nach meiner Auffassung keine Werbeveranstaltung für die Bundeswehr sein sollte - weitere Informationsangebote der Bundeswehr auch zu Fragen beruflicher Perspektiven in Anspruch genommen werden, haben die Schulleiter selbst zu entscheiden. Hierfür gibt es nach meiner Kenntnis keine Teilnahmepflicht.

Ein abschließender Hinweis: Seit Jahren lade ich Schul- und Lehrlingsgruppen zu Besuchen des Bundestages ein und führe dabei jeweils eine Diskussionsveranstaltung durch. Hierbei habe ich festgestellt, dass die Jugendlichen in der Regel aufgeschlossen für politische Diskussionen sind. Gerade gestern waren mehrere Schulklassen zu Besuch in Berlin. Das Thema Afghanistan und Bundeswehr ist dabei eigenständig von Schülern angesprochen worden, was davon zeugt, dass sich junge Leute in Deutschland eigenständig mit wichtigen politischen Fragen auseinandersetzen.

Mit freundlichen Grüßen

Hans-Joachim Hacker, MdB