Sehr geehrter Herr Imhoff, was sagen Sie zur Erwiderung des Grundschulverbandes auf die Forderung Ihrer Partei nach Wiedereinführung von Noten?
Die Erwiderung finden Sie hier:
https://grundschulverband-bremen.de/wp-content/uploads/2023/04/Grundschulverband_Noten-Argumentationen_2023.pdf
Sehr geehrter Herr U.,
haben Sie vielen Dank für Ihre Frage, die ich gerne beantworten möchte.
Vorab ist es mir ungemein wichtig einen Punkt zu betonen, der gerne in der Debatte ein wenig aus dem Blick gerät: Es geht mir keineswegs darum, die Vergabe von Lernentwicklungsberichten in irgendeiner Form abzuschaffen. Ich spreche mich vielmehr dafür aus, dass die bestehende Leistungsbewertung durch Ziffernnoten ab Klasse 3 regelmäßig ergänzt wird. Ich tue dies in der Überzeugung, dass Ziffernnoten eine klare Leistungsbewertung möglich machen und dabei für Kinder wie für Eltern gleichermaßen nachvollziehbar sind. Auch wenn dieser Umstand immer wieder gerne negiert wird, so kann ich aus meiner persönlichen Erfahrung sagen, dass Kinder sich durchaus miteinander vergleichen wollen. Für sie ist ihre eigene Leistung durch den Maßstab der Schulnote viel besser zu erfassen. Für sich genommen sind die schriftlichen Leistungsbewertungen einfach oftmals nicht aussagekräftig und für viele unverständlich, z. B. aufgrund geringer Deutschkenntnisse. Zudem werden Formulierungen aus dem Baukasten genutzt, was dem Argument entgegensteht, Lernentwicklungsberichte wären individueller.
Wie wir alle wissen, ist die Diskussion über das Für und Wider von Ziffernnoten keineswegs neu. Als CDU stehen wir hierbei seit langem auf der Seite der Befürworter, wie im Übrigen laut einer aktuellen repräsentativen Umfrage im Vorgriff auf die bevorstehende Bürgerschaftswahl eine deutliche Mehrheit von 68 Prozent der befragten Bremerinnen und Bremer. Der Grundschulverband vertritt eine gegenläufige Auffassung und dies respektiere ich selbstverständlich. Wichtig ist mir, dass der Grundschulverband und wir als CDU zu diesem sowie zu anderen bildungspolitischen Sachverhalten regelmäßig in einem konstruktiven Austausch waren und dies auch in Zukunft beibehalten werden.
Ihr
Frank Imhoff