Portrait von Eva-Maria Stange
Eva-Maria Stange
SPD
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Eva-Maria Stange zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Anke L. •

Frage an Eva-Maria Stange von Anke L. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrte Frau Stange,

angesichts des absehbaren Fachkräftemangel u. a. bei Medizinern, Naturwissenschaftlern, Ingenieuren und Lehrern sollte Sachsen zukünftig auch von ausländischen Fachkräften profitieren. Die Anerkennung ausländischer Berufs- u. Studienabschlüsse gestaltet sich durch bürokratische Hürden noch immer sehr schwierig in Deutschland.
Welche Perspektiven will die SPD ausländischen Fachkräften diesbezüglich bieten? Welche Möglichkeiten sehen Sie, Sachsen für ausländische Fachkräfte attraktiv zu gestalten?

Portrait von Eva-Maria Stange
Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Lehmann,

vielen Dank für die interessante Frage. Sie ist nicht nur Teil meiner Arbeit als Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, sondern beschreibt auch ein Thema, das mir persönlich sehr am Herzen liegt.

Sachsen ist ein Land mit einer – leider - sehr geringen Migrationsquote. Ausländische Mitbürger/innen sind für die SPD nicht nur „nützliche Arbeitskräfte“, sondern willkommen in einer offenen Gesellschaft. Sie bereichern unseren Alltag mit ihrer Kultur und Sprache, aber auch mit ihren fachlichen Fähigkeiten. Sachsens Hochschulen bieten ausländischen Studierenden und Wissenschaftlern/innen eine gute Perspektive. Viele von ihnen nehmen ihr Wissen und Können mit in ihr Heimatland, um dort an der Entwicklung mitzuhelfen. Das ist gut so.

Aber auch Sachsen wird aus eigener Kraft nicht in der Lage sein, den Ersatz und Zusatzbedarf an Akademikerinnen und Akademikern sowie an qualifizierten Facharbeitern in den kommenden Jahren zu sichern. Wirtschaft und Wissenschaft sind gefordert, Perspektiven zu bieten, um gut ausgebildeten Menschen und deren Familien eine dauerhafte Perspektive im Land zu geben.

Wir wollen den Arbeitsmarkt für ausländische Akademikerinnen und Akademiker, Absolventen deutscher Auslandschulen und Bildungsinländer weiter öffnen. Die geforderte Einkommensgrenze von 63 660 Euro ist gerade für ein ostdeutsches Land zu hoch und soll weiter gesenkt werden.

Außerdem werden wir uns mit Nachdruck um die Verbesserung der Qualifikation von Migrantinnen und Migranten einschließlich der Sprachförderung und der Anerkennung ihrer Qualifizierung kümmern. Wir wollen ein Anerkennungsgesetz, auf dessen Grundlage jeder nach spätestens sechs Monaten weiß, welche seiner im Ausland erworbenen Abschlüsse bei uns anerkannt werden.

Der sächsischen SPD ist klar, dass, um die Zahl der ausländischen Studierenden zu erhöhen, zusätzliche Stipendienmittel bereit gestellt werden müssen. Wir haben daher in dieser Legislatur auch die Ausländerstipendien ausgebaut, insbesondere für Studentinnen und Studenten aus den MOE –Staaten. Unter den östlichen Bundesländern ist der Freistaat Sachsen das Land mit dem höchsten Anteil ausländischer Studierender. Das ist gut. Aber wir müssen die Anstrengungen weiter fortsetzten und gemeinsam mit den Hochschulen die Attraktivität für junge Menschen aus dem Ausland erhöhen. Dazu zählt auch, dass ein Klima von Toleranz und Offenheit.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre Eva-Maria Stange