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Egon Jüttner
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Frage von Steffen R. •

Frage an Egon Jüttner von Steffen R. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Dr. Jüttner,

wie plant Ihre Partei, sollte ein Regierungswechsel stattfinden, mit dem sogenannten "Dosenpfand" umzugehen? Auf freiwillige Einhaltung von Quoten oder Regeln zu vertrauen hat sich in der Vergangenheit immer als Trugbild erwiesen. Ich selbst empfinde die derzeitige Regelung zwar als nicht optimal, es läßt sich aber damit leben, und - ganz wichtig - im täglichen Leben sind die positiven Auswirkungen schon deutlich sichtbar geworden.

Mit freundlichen Grüßen

Steffen Roth

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Roth,

Grundlage für die Einführung des Pfandes auf Einweg-Getränkeverpackungen seit 1.1.2003 ist die Verpackungsverordnung, welche 1991 unter Bundesumweltminister Klaus Töpfer beschlossen wurde. Die Verordnung wurde 1998 von der damaligen Bundesregierung unter der Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Angela Merkel, bestätigt und novelliert. Das Dosenpfand trat unter der rot-grünen Bundesregierung in Kraft, weil bundesweit der Mehrweganteil von Getränkeverpackungen seit 1997 unter 72 Prozent gesunken war.
Die von Rot-Grün eingeführte Dosenpfandregelung erntete anfangs massive Kritik von Unternehmen und Verbrauchern. Die Folge dieser Regelung war, dass der Mittelstand und die Industrie Milliarden für ein Rücknahmesystem investieren mussten. Es bedurfte einer Klage durch die EU-Kommission sowie eines EuGH-Urteils, damit Bundesumweltminister Trittin die Notwendigkeit erkannte, die Verpackungsverordnung zu ändern. Da es kein bundesweites Rücknahmesystem gab, konnten die Läden die Rücknahme fremder Einweggetränkeverpackungen verweigern. Den Bürgerinnen und Bürgern entstand durch nicht zurückerhaltenes Pfand ein Verlust von über 500 Millionen Euro. Ab Mai 2006 wird nun ein einheitliches Rücknahmesystem eingeführt.

Die CDU/CSU sieht es als ihre vorrangige Aufgabe an, Wirtschaft und Verbraucher vor uneffektiven Maßnahmen zu schützen und das Vertrauen in sinnvolle Regelungen zu stärken. Bevor weitere Schritte gegen das Dosenpfand unternommen werden, gilt es zu überprüfen, ob die Auswirkungen der neuen Gesetzgebung für Wirtschaft und Verbraucher praktikabel und annehmbar sind. Wenn Bürger, Unternehmen und Länder das neue Dosenpfandsystem weitestgehend akzeptieren, wird nach meiner Einschätzung die Union das eingeführte Dosenpfand nicht wieder sofort zurücknehmen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr
E. Jüttner