Portrait von Doris Barnett
Doris Barnett
SPD
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Doris Barnett zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Philipp P. •

Frage an Doris Barnett von Philipp P. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrte Frau Barnett,

schächten ist in Deutschland grundsätzlich nicht gestattet, die Einfuhr von Fleisch im Ausland geschächteter Tiere ist dagegen legal.
Dieses ohnehin schon weiche Verbot wird in der Praxis jedoch weiter aufgeweicht.
https://www.gesetze-im-internet.de/tierschg/__4.html
https://www.gesetze-im-internet.de/tierschg/__17.html

Zum einen gibt es die Möglichkeit in Deutschland Tiere unter Betäubung zu schächten.
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/schlachten-kurs-grub-1.3998717#
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/schlachten-kurs-grub-1.3998717-2

Außerdem wird Fleisch von im Ausland geschächteten Tieren nach Deutschland importiert.
https://youtu.be/MXN2piFmWLo

Die Nachfrager beruft sich auf religiöse Interessen und die Freiheit zum Bekenntnis/Religion.
In Deutschland gilt jedoch die Freiheit sich zu einem Bekenntnis oder einer Religion zu bekennen.
Es gilt jedoch nicht die Freiheit der Bekenntnisse/Religionen alles zu tun, bzw. Narrenfreiheit unter dem Deckmantel der Religion.

Das schächten ist ein mitunter minutenlanger Todeskampf für die Tiere.
Wen Sie sehr starke Nerven haben können Sie sich hier anschauen was schächten für die Tiere bedeutet.
https://www.youtube.com/watch?v=paH6JmVL2FA

Was werden Sie gegen diese Tierquälerei tun?

Mit freundlichen Grüßen
P. P.

Portrait von Doris Barnett
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr P.,

ich bin der Meinung, dass es richtig ist, Schächten ohne Betäubung in Deutschland zu verbieten, wie es auch schon in anderen europäischen Ländern üblich ist. Rituelle Schlachtungen ohne Betäubung können heute nur von ausgebildeten Kräften in zugelassenen Schlachthöfen und unter tierärztlicher Aufsicht durchgeführt werden. Es geht also um eine religiöse Praxis, die gesetzlich streng geregelt ist. Außerdem findet die Elektrokurzzeitbetäubung mittlerweile hohe Akzeptanz in vielen religiösen Gemeinden.
Das Leid für die Tiere so gering wie möglich zu halten, ist ein wichtiges Ziel und europaweit gesetzlich verankert. Auf dem Weg dahin sind noch viele Probleme zu lösen, die keinen religiösen Hintergrund haben, sondern vielmehr durch kommerzielle Interessen bedingt sind: etwa beim Thema Tiertransport oder artgerechte Tierhaltung.

Mit freundlichen Grüßen
Doris Barnett