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Clemens Binninger
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Frage von Michael R. •

Frage an Clemens Binninger von Michael R. bezüglich Recht

Sehr geehrter Herr Binniger,

mit Erstaunen habe ich zur Kenntnis genommen , dass man meinen Sport Paintball verbieten möchte.
Ich frage mich ob es nötig ist, dass unter dem Deckmantel des "Sportschützen" deutsche Staatsbürger tötungsbereite ECHTE Waffen benutzen und zu Hause verwahren dürfen.
Wäre es nicht ein leichtes festzulegen, dass die Waffen der Sportschützen im Schützenverein bleiben müssen, dort wo der ausschließliche Einsatz dieser Waffen stattfinden sollte?
Würde dies nicht das Übel viel eher an der Wurzel packen ,indem man echte und gefährliche Waffen aus der Öffentlichkeit entfernt ?
Die letzten Amokläufe wurden alle ermöglicht durch privaten Besitz echter Waffen - sollte man nicht hier etwas ändern?
Mit dem Sport Paintball und dessen Spielern gibt es und gab es NOCH NIE einen Zusammenhang bei einem deutschen Amoklauf.

Und doch will man nun gegen den international verbreiteten, mit Ligen versehenen und in Deutschland schon äußerst streng reglementierten Sport vorgehen. Soweit ich informiert bin gibt es keine Studien, welche einen Zusammenhang zwischen Computerspielen oder Spielen wie Paintball und resultierender steigender Gewaltneigung belegen, eher im Gegenteil Studien und Experten verneinen solche Zusamenhänge.
Wieso wird den Aussagen der Fachleute nicht Rechnung getragen ? Darf ich bitte um Ihre persönliche Meinung zum Thema fragen?

Ich appeliere an Sie, sich wenn möglich zumindest ausfürlich über Paintball und Gewaltstudien zu informieren bevor Sie einem Verbot meines Sports zustimmen.

Ich bin über 40 Jahre alt, als Scharfschütze bei der Bundeswehr tätig gewesen und heute Besitzer einer Waffe mit Waffenschein. Sowie aktiver Paintball-Spieler - und ich habe niemals so viele verantwortungsvolle und sicherheitsbewusste junge Menschen kennengelernt wie in diesem Sport.

Verbieten Sie echte Waffen im Privatbesitz und bekämpfen Sie den Schwarzmarkt, aber bitte keine Spiel/Sportgeräte ohne Verletzungsgefahr für Dritte. Das macht keinen Sinn.

mit freundlichen Grüßen

Portrait von Clemens Binninger
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Reitinger,

haben Sie vielen Dank für Ihren Beitrag. Gerne teile ich Ihnen meine persönliche Meinung mit.

Wie Sie sicher wissen, haben noch in den letzten Wochen Verhandlungen zur Waffenrechtsreform stattgefunden. Der Gesetzentwurf ist mittlerweile von der Bundesregierung verabschiedet und wird Mitte Juni im Bundestag behandelt. Wir erreichen mit den vorliegenden Änderungen im Waffenrecht ein Stück mehr Sicherheit. Die geplanten Änderungen leiten sich unmittelbar aus dem Amoklauf von Winnenden ab.

Neben waffenrechtlichen Fragen hat uns im Zusammenhang mit dem Amoklauf Winnenden auch die Frage nach dem Umgang mit gewaltverherrlichenden Computerspielen und mit „Spielen“ wie Laserdome oder Paintball/Gotcha beschäftigt. Wenn das Verletzen oder Töten von Menschen realitätsnah simuliert und mit nachgebildeten Waffen und Farbkugeln auf Menschen geschossen wird, ist das für mich kein Sport und auch kein Spiel!

Gleichwohl haben viele Paintball-Unterstützer uns faktenreich darauf hingewiesen, dass man zu einer anderen Einschätzung kommt, wenn man sich genauer mit der Thematik befasst. Deshalb werden wir die vorgetragenen Argumente einer strengen wissenschaftlichen Prüfung unterziehen. Sollte das Ergebnis die sehr positive Sicht der Paintball-Unterstützer nicht bestätigen, wird das Thema „Paintballverbot“ sehr schnell wieder auf die Tagesordnung kommen!

Mit freundlichen Grüßen

Clemens Binninger