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Carsten Träger
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Frage von Lucas K. •

Rauchen als Umweltgefahr?

Sehr geehrter Herr Träger,
anbei zwei Zitate von der Webseite des NABU:
"Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) rauchen jährlich 1,3 Milliarden Menschen 6,5 Billionen Zigaretten. Wissenschaftler*innen schätzen, dass jährlich 70 Prozent (4.5 Billionen) der gerauchten „Kippen“ in der Natur landen. [...] Allein in Deutschland wurden 2020 rund 73,8 Milliarden Zigaretten gekauft."

"[...] Tabak-Produkte enthalten bis zu 7.000 giftige Chemikalien, die in die Umwelt entlassen werden. Ein Zigarettenstummel besteht in den meisten Fällen nicht nur aus dem Filter, sondern auch aus Tabakresten. Neben dem enthaltenen Nikotin finden sich auch weitere krebserregende Stoffe und Schwermetalle wie Formaldehyd, Arsen und Blei in den Zigarettenstummeln."

Als Nichtraucher wird man meist zudem nicht einmal gefragt, ob es in Ordnung ist, ob man eine Zigarette in der Nähe ansteckt.
Was wollen Sie dafür tun, um dieses Problem zu verkleinern?

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Sehr geehrter Herr K.,

vielen Dank für Ihre Frage. Insgesamt stimme ich Ihnen zu, dass Zigaretten negative Auswirkungen auf die Umwelt haben.

Das trifft auch auf den Rauch zu, allerdings in einem im Vergleich zu den Sektoren Verkehr oder Energie vernachlässigbarem Umfang. Umgerechnet in CO2-Äquivalente sind jährlich weltweit etwa 8,76 Millionen Tonnen auf die Tabakindustrie zurückzuführen. Das entspricht einem Anteil an der Gesamtverschmutzung der Erde in CO2-Äquivalente in etwa 0,02 Prozent (Werte 2017).

Weggeworfene Zigarettenkippen sind tatsächlich ein großes Problem - sowohl in einer urbanen Umgebung wie auch auf dem Land, wo sie zudem eine schwere Waldbrandgefahr darstellen können. Gegen diese Art der Umweltverschmutzung und Herbeiführung von Brandgefahr gibt es bereits ordnungs- und strafrechtliche Vorschriften mit empfindlichen Strafandrohungen.

Ohne die Gefahren für Gesundheit und Umwelt zu vernachlässigen, bin ich doch grundsätzlich der Auffassung, dass es sinnvoller ist die großen Verschmutzungspotenziale in den Sektoren Wärme, Energie, Verkehr und Industrie als vordringliche Aufgaben zu betrachten.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Carsten Träger

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