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Frage von Renate G. •

Frage an Britta Ernst von Renate G. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Ernst,

im Jahr 2009 soll es nur noch Stadatteilschulen und Gymnasien in Hamburg geben. Wie stellt sich dieser Übergang vom jetztigen Schulsystem für die Kinder, die bereits im Schuljahr 2008/2009 in die weiterführende Schule kommen, dar (besonders natürlich für die Kinder der Gesamt - Real-und Hauptschulen) ?

Mit freundlichen Grüßen, Renate Götze

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Götze,

bisher liegen der Bürgerschaft (und dem Schulausschuss) nur die Empfehlungen der Enquete-Kommission "Konsequenzen der neuen PISA-Studie für Hamburgs Schulentwicklung" vor. Konkrete Planungen zu den Umsetzungen der Empfehlungen der Kommission zu einzelnen Schulstandorten oder ganzen Schulregionen sind mir nicht bekannt. Die SPD hatte vorgeschlagen, schrittweise vorzugehen, und erst einmal nach der Beobachtungsphase der Haupt- und Realschulen (Klassenstufe 5 und 6) ab Klassenstufe 7 keine getrennten Haupt- und Realschulklassen mehr einzurichten. Danach sollten sich die Stadtteilschulen je nach den regionalen Bedingungen entwickeln.

Voraussetzung für eine gelungene Schulstandortplanung, die aufzeigt, wann und wie sich welche Schulen zu Stadtteilschulen entwickeln soll, ist eine Regionalisierung die behördlichen Planung. Bisher kennen sich häufig nicht einmal die Schulleiter benachbarter Schulen unterschiedlicher Schulformen. "Sich kennen" ist aber die Voraussetzung für "miteinander Kooperieren". Das alles kostet Zeit, denn viele Menschen und Einrichtungen müssen in diesen Prozess einer regionalisierten Schulstandortplanung eingebunden werden (Eltern, Kollegien, Nachbarschulen, Einrichtungen, mit denen Schulen schon Kooperieren oder dies planen etc.). Deshalb müsse dieser Schritt eigentlich sehr bald beginnen. Die Gruppe der SPD in der Enquete hat dies auch eingefordert. Leider konnten wir uns in diesem Punkt nicht gegen die Mehrheit der CDU durchsetzen. Ich gehe davon aus, dass die CDU bis zu den Wahlen viele der notwendigen Schritte nicht öffentlich diskutieren möchte, insbesondere nicht fragen, die sich konkret auf einzelne Schulstandorte beziehen.

Die SPD-Bürgerschaftsfraktion wird sehr genau darauf achten, dass die Einführung der Stadtteilschule nicht auf Kosten der Beteiligung der betroffenen Eltern und Kollegien oder schlecht vorbereitet und deshalb überstürzt erfolgt. Bestehende Klassenverbände dürfen dann eben nicht zerrissen werden, im Gegenteil, "Brüche" dieser Art sollen weniger werden. Praktisch heißt dies, dass - sich die Stadtteilschule beginnend mit der 5. Klasse Jahr für Jahr nach oben durchwächst - so wie bei anderen Reformen auch. Unser Ziel ist eine strukturelle und pädagogische Verbesserung der Unterrichtssituation, dies verträgt sich nicht mit Hast und Übereile.

Wir werden jeden Schritt der anstehenden Schulreform parlamentarisch eng begleiten und ich würde mich freuen, wenn Sie dann die Möglichkeiten nutzen, den Schulausschuss in seiner Arbeit als Gast zu beobachten.

Mit freundlichen Grüßen

Britta Ernst