Frage an Birgit Homburger von Wolfgang K. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrte Frau Homburger
Ihre Antwort an H. Hauptmann hat auch einen Teil meiner Frage abgedeckt, dennoch habe ich eine ergänzende Frage zu Ihren (fett geschrieben) Berufserfahrungen. Habe ich es richtig verstanden, dass Ihre Beruferfahrung vom Ende Ihre Studiums in Konstanz mit der Zuerkennung Ihres Diplom 1989 bis zu Ihrer Wahl in den Bundestag 1990 reicht?
Da ich selbst Projektleiter in einem Großunternehmen bin, würde mich - im Hinblick auf dort ggf. notwendigen Softfaktoren- das Aufgabengebiet interessieren, auf dem Sie als Projektreferentin tätig waren.
Konnten Sie persönlich noch weitere Berufs-, bzw. Führungserfahrungen in der freien Wirtschaft sammeln?
Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir auf meinen Fragen eine kurze prägnante Antwort geben könnten.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Kuhn (parteilos und immer noch unentschieden)
Sehr geehrter Herr Kuhn,
Ihre Anfrage über Kandidatenwatch habe ich erhalten.
Sie stoßen sich offenbar an der Angabe "Beruf: MdB". Diesbezüglich weise ich darauf hin, daß die Angaben beispielsweise unter "Ausgeübter Beruf und Arbeitgeber" durch Kandidatenwatch ins Internet eingestellt wurden. Ihre Frage finde ich aber insofern interessant, als daß in der öffentlichen Diskussion in den letzten Monaten von verschiedener Seite immer wieder der Vollzeitpolitiker gefordert wurde, der bitteschön keinen Beruf neben seinem Abgeordnetenmandat ausüben möge. Sie sind offenbar -ebenso wie ich- anderer Meinung.
Ich stamme aus einer Handwerkerfamilie und habe von Kindesbeinen an im elterlichen Betrieb mitgearbeitet. Dort habe ich vielfältige Erfahrungen gesammelt. Ich habe in diesem Betrieb über viele Jahre Urlaubsvertretungen gemacht. Insofern kenne ich insbesondere die Situation des Mittelstands.
Sowohl meine Eltern als auch mein Bruder genauso wie mein Mann sind selbständig in unterschiedlichen Branchen. Auch über diesen Bezug bekomme ich nach wie vor jeden Tag aktuell die Probleme der Wirtschaft konkret mit, die dazu führen, daß derzeit kaum mehr etwas geht und die Chancen von Menschen, die Ausbildungsplätze und Arbeit suchen zunichte machen. Darüber hinaus habe ich während meines Studiums mehrere Praktika gemacht, davon ein längeres, achtmonatiges Praktikum in einem großen Wirtschaftsbetrieb in Köln.
So habe ich Verständnis für wirtschaftlichen Zusammenhänge in der Praxis erworben. Das Studium der Diplom-Verwaltungswissenschaften an der Universität Konstanz ist nicht ausschließlich auf die öffentliche Verwaltung ausgerichtet. Es ist vielmehr ein Studiengang, bei dem man Schwerpunkte wählen kann. Ich persönlich hatte den damaligen Schwerpunkt "Arbeit und Soziales" gewählt, der explizit auf eine Tätigkeit in der freien Wirtschaft vorbereitet. Nach Abschluß meines Diploms als Verwaltungswissenschaftlerin habe ich als Projektreferentin bei der Personalleitung eines mittelständischen Unternehmens gearbeitet, bevor ich Ende 1990 in den Deutschen Bundestag gewählt wurde.
Schließlich habe ich über ehrenamtliche Aktivitäten in verschiedenen Vereinen Kontakte zu vielen Menschen knüpfen können und so gelernt, Probleme aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten.
Ich war schon früh nebenbei und ehrenamtlich auch politisch aktiv, war von September 1990 bis Februar 1993 erste Bundesvorsitzende des gesamtdeutschen Verbandes der Jungen Liberalen, bin seit 1994 umweltpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion und seit 2002 auch stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Ich bin Mitglied im Präsidium der Bundespartei und wurde im letzten Jahr zur Vorsitzenden des Landesverbands der FDP-Baden-Württemberg gewählt.
Besuchen Sie mich doch einmal auf meiner Homepage (www.homburger.de). Dort können Sie weitere Informationen über mich und meine politische Arbeit finden.
Mit freundlichen Grüßen
Birgit Homburger
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