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Birgit Homburger
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Frage von Christoph S. •

Frage an Birgit Homburger von Christoph S. bezüglich Innere Sicherheit

Sehr geehrte Frau Homburger,

ich frag Sie das, weil Sie im Verteidigungs-Ausschuss sind:
Hab gelesen, beim Verschießen von Munition mit Mantel aus abgereichertem Uran verbrenne dieses zu Feinstaub aus Uranoxid, der sich in den Lungen absetze und massive radioaktive Verseuchung zu Folge habe, fatal trotz der sehr langen Halbwertzeit wegen Alpha-Stahlen direkt im Gewebe, der großen Menge und der weiten Verbreitung durch Staubstürme. Kritisiert wurde der Einsatz dieser Uranmantelmunition u.a. im Irak und Afganistan durch USA und GB, aber auch im Übungsbetrieb in Hawaii. Haben Sie sich schon mal damit auseinandergesetzt? Wie schätzen Sie diese Gefahr ein? Kann es sein, dass die auch schon mal im Übungsbetrieb hierzulande verschossen wurden? Sehen Sie eine Möglichkeit für die Bundesregierung und den Willen dazu, die USA und andere Verbündete zur Abschaffung dieser Munition zu drängen?

pace e bene C.S.

PS:Stimmen meine Infos, die Bundeswehr nimmt statt dessen Wolfram?

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Strebel,

Ihre Anfrage über Abgeordnetenwatch zu Uranmunition habe ich erhalten.

Die FDP-Bundestagsfraktion hat sich schon in der 14. Wahlperiode mit DU-Munition, wie die von Ihnen angesprochene Uranmunition genannt wird, befaßt. Anbei übersende ich Ihnen die Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion "Umgang mit abgereicherter Uran-Munition", sowie die Antworten der Bundesregierung auf schriftliche Fragen meines Kollegen Carl-Ludwig Thiele, MdB, zur Kenntnis.

Nach Auskunft des Bundesverteidigungsministeriums besitzt Deutschland keine DU-Munition und der Erwerb ist auch nicht geplant. Die FDP-Bundestagsfraktion ist unverändert gegen Erwerb und Einsatz dieser Munition durch die Bundeswehr.

Unter Wissenschaftlern ist umstritten, wie gefährlich die radioaktive bzw. toxische Wirkung von schwach radioaktivem abgereichertem Uran ist. Vor dem Hintergrund der unsicheren Beweissituation stehen wir dem Einsatz von Uranmunition durch andere Länder skeptisch gegenüber. Die meisten unserer Bündnispartner verzichten auch darauf. Völkerrechtlich ist deren Besitz aber erlaubt. Beispielsweise Großbritannien verteidigt den Gebrauch der Munition damit, daß diese eine unerreichte Durchschlagskraft gegen Panzerungen habe. Man könne es nicht verantworten, die eigenen Soldaten zu gefährden, indem man Ihnen Munition vorenthalte, über deren Nebenwirkungen es keine gesicherten Erkenntnisse gebe.

Abschließend noch zwei Bemerkungen zu der von Ihnen angesprochenen Wolframmuniton. Es handelt es sich hierbei um eine Hartkernmunition, die sich für den direkten Beschuß eignet. Die Bundeswehr besitzt nach Auskunft des Bundesverteidigungsministeriums Wolframmunition.

Mit freundlichen Grüßen

Birgit Homburger