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Bernd Westphal
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Frage von Stefan L. •

Frage an Bernd Westphal von Stefan L. bezüglich Energie

Guten Tag Herr Westphal,

ich möchte sehr gerne eine Photovoltaikanlage auf mein Dach bauen. Tu ich aber nicht. Warum bekomme ich keinen Stromzähler der auch Rückwärtszählen kann, wenn ich eine Photovoltaikanlage auf dem Dach habe???
In anderen EU Ländern ist dies möglich.
Das ganze nennt sich Net Metering
https://de.wikipedia.org/wiki/Net_Metering
https://swhgroup.eu/de-net-metering.html
(Infos nur aus dem Internet, da ich leider nicht vom Fach bin auf diesem Gebiet)

Warum gibt es dies nicht in Deutschland?
Gibt es da wirtschaftliche Gründe ?
Wo sollten für den Privaten die Nachteile liegen ?
Oder möchten Sie /die Partei es gar nicht einführen ?

Ich denke das Net Metering die Angebotsvielfalt des Photovoltaik bereichert und zudem pragmatisch einfach ist.

FYI: Ich habe diese Frage auch an andere Abgeordnete anderer Parteien des Bundestages versand und bin gespannt ob es da eventuell einen Parteiübergreifenden Konsens geben könnte. Dann stünde dem Net Metering ja nichts mehr im Wege.

Ich freue mich auf Ihre Antwort

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Lohmann,

herzlichen Dank für Ihre Anfrage zum Thema Net-Metering.

Ich finde den Ansatz in den Niederlanden durchaus interessant, da er bisher unbürokratisch funktioniert hat. Allerdings gibt es in den Niederlanden ein anderes Finanzierungssystem zum Ausbau der Erneuerbaren Energien als in Deutschland. Mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das im letzten Jahr sein 20- jähriges Bestehen gefeiert hat, haben wir den Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland massiv vorangebracht. Unser Ziel ist es, bis 2030, mindestens 65% unseres Stroms aus Erneuerbaren Energien zu erzeugen und spätestens bis zum Jahr 2040 unseren Strom vollständig aus Erneuerbaren Energien zu beziehen.

Für die SPD ist jedenfalls klar, dass es innerhalb den ersten 100 Tagen der neuen Legislaturperiode, eine umfassende Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes geben wird, um den Ausbau der Erneuerbaren Energien weiter konsequent voranzutreiben. Das Finanzierungs- und Fördersystem inklusive der Steuern und Abgaben muss grundsätzlich reformiert werden, damit wir nicht zuletzt auch einen Gleichklang mit dem europäischen Förderregime erreichen.

Für Deutschland fordern wir deshalb die Abschaffung der EEG-Umlage bis spätestens 2025. Das entlastet Verbraucher und Unternehmen beim Strompreis gleichermaßen. Für die innovativen Geschäftsmodelle, die wir für die Energiewende dringend benötigen, wirkt die EEG-Umlage derzeit noch als Innovations- und Investitionsbremse. In einem ersten Schritt haben wir die EEG-Umlage deshalb im Jahr 2021 auf 6,5 Cent pro Kilowattstunde sowie im Jahr 2022 auf 6,0 Cent pro Kilowattstunde ct/kwh begrenzt. Mit der vollständigen Absenkung der EEG-Umlage auf null, können wir eine Innovationsoffensive für Wasserstoff, Speichertechnologien und die Elektromobilität auslösen.

Wir als SPD-Bundestagsfraktion wollen damit die richtigen Anreize für den weiteren Ausbau von Photovoltaikanlagen sowohl innerhalb als auch außerhalb des EEG setzen.

Bleiben Sie gesund!
Beste Grüße
Bernd Westphal

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