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Astrid Mannes
CDU
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Frage von Detlef B. •

Welche konkreten Klimaschutzmassnahmen werden Sie nach der Wahl vertreten? Können Sie sich an dem Vorschlagskatalog des Bündnisses https://waehlbar2021.de/ dabei orientieren?

Sehr geehrte Frau Mannes!
Sie kennen mich noch aus ihrer BÜRGERMEISTER-Zeit in Mühltal. Ich war Reittherapeut der Wichernschule & im Verein Therapeutisches Reiten Stettbachaue e.V aktiv. Daraus entstand durch den Vater eines Reitschülers die gGmbH Waldhof Oberrammstadt auf dem Springplatz des erworbenen Reiterhofes.
Heute möchte ich als wertkonservativer und ausgebildeter Pastor (BA Theologie) ihre christlichdemokratischen Vorschläge zu den 19 https://waehlbar2021.de/massnahmenpakete/ erfahren u. mit denen ihrer Mitbewerber vergleichen können. Sie könnten auf dieser Plattform ihre Massnahmen die Sie nach der Wahl umsetzen positsionieren! Warum gelingt es den meisten Mitbewerbern auch einigen CDU/CSU-Kolleginnen? Das gemeinsame christliche Menschen&Weltbild, Verantwortung für Schöpfung, Mitwelt&Mitgeschöpflichkeit braucht ihre klare und eindeutige Positionen.
MFG&Gottes Segen
D. B.
Pastor BA, BUND-Reinheim, Vorstand Netzwerk NaturpädDA.
www.bne-darmstadt.de

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr B.

vielen Dank für Ihre Frage zum Thema Klimaschutz, die ich gerne beantworte.

Deutschland soll bis 2045 klimaneutral werden – das sieht das neue Klimaschutzgesetz vor, das im Mai 2021 nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts auf den Weg gebracht wurde. Die Klimaneutralität soll dabei stufenweise erreicht werden: Bis 2030 sollen die CO2-Emissionen im Vergleich zum Jahr 1990 um 65 Prozent reduziert werden. Bis 2040 sollen sie bereits um 88 Prozent gegenüber dem Vergleichsjahr zurückgegangen sein. Übrigens: Mit dieser Gesetzesnovelle erhöhen wir noch einmal unsere ehrgeizigen Ziele, die wir uns 2019 mit dem weltweit ersten Klimaschutzgesetz gesteckt hatten. Und noch ein interessantes Detail: 2020 deckten erneuerbare Energien wie Wind und Sonne bereits 45 Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland ab.

 Die CDU-geführte Bundesregierung hat dafür gesorgt, dass Photovoltaik auch weiterhin über das EEG gefördert werden kann und  hat den Förderdeckel aufgehoben. Die mit Abstand wichtigste regenerative Stromquelle in Deutschland bleibt aber die Windenergie. Ihr Anteil an der Bruttostromerzeugung lag 2019 schon bei rund 50 Prozent. Ein besonderes Augenmerk ist dabei auf die Offshore-Windenergie gerichtet. Mit dem „Windenergie-auf-See-Gesetz“ wurde das Ausbauziel für diese Energieart auf 20 Gigawatt bis 2030 erhöht. Aber auch an Land geht der Windkraftausbau weiter: Das „Gebäudeenergiegesetz“ aus dem Jahr 2020 verschafft den Ländern mehr Planungsspielraum bei der Ausweisung von geeigneten Flächen.

Bis spätestens 2038 wird die Kohleverstromung beendet. Ein Großteil der Kohlekraftwerke geht weit vor 2038  vom Netz, nämlich peu à peu in den nächsten Jahren. Die betroffenen Regionen werden beim Strukturwandel unterstützt.

Damit die erneuerbaren Energien ihren Siegeszug fortsetzen können, muss auch das Stromübertragungsnetz ausgebaut werden. Das muß Hand in Hand laufen.  Mit einer Änderung des Bundesbedarfsplangesetzes wurde die entsprechende gesetzliche Grundlage gelegt.

Im Gebäudesektor müssen die erneuerbaren Energien stärker eingebunden werden. Attraktive Fördermaßnahmen schaffen Anreize für die Sanierung von Gebäuden im großen Stil, vor allem im sozialen Wohnungsbau. Heizungen, die ausschließlich mit fossilen Brennstoffen betrieben werden können, fallen aus der Förderung heraus. Zudem hat die CDU-geführte Bundesregierung die steuerliche Förderung der energetischen Sanierung von selbstgenutztem Wohneigentum auf den Weg gebracht.

Seit 2019 gibt es bis zu 6.000 Euro als „Umweltbonus“ für neu zugelassene Elektro- oder Brennstoffzellen-Autos. Zur Abfederung der Pandemie-Folgen wurde im Konjunkturpaket der staatliche Förderanteil am Umweltbonus verdoppelt. So können Käufer von reinen E-Fahrzeugen noch bis Ende 2021 von bis zu 9.000 Euro Innovationsprämie profitieren. Außerdem sollen bis 2030 bundesweit eine Million öffentliche Ladepunkte zur Verfügung stehen und an 1.000 Standorten Schnell-Ladesäulen entstehen. Mit dem erfolgreichen Wallbox-Förderprogramm der KfW werden Ladepunkte für private Stellplätze gefördert.

Wir haben die Umsatzsteuer für Fernreisen mit der Bahn von 19 Prozent auf sieben Prozent abgesenkt, um das umweltfreundliche Reise attraktiver zu machen.

Mit der neuen Wasserstoffstrategie für Deutschland wird der sogenannte grüne Wasserstoff marktfähig gemacht – als alternative und nachhaltige Energie etwa für die Stahlindustrie oder im Flugverkehr.

Viele Wälder leiden zurzeit unter Dürre und Schädlingsbefall. Deshalb unterstützen wir private und kommunale Waldbesitzer mit einer Prämie: Für jeden nachhaltig bewirtschafteten und zertifizierten Hektar erhalten private und kommunale Waldbesitzer 100 beziehungsweise 120 Euro. Insgesamt 500 Millionen Euro wurden dafür bereitgestellt.

Zudem: Eine Milliarde Euro Förderung für tausende neue Elektrofahrzeuge, Ladesäulen, saubere Busse und zur Digitalisierung der Verkehrssysteme.

Wir wollen den European Green Deal als Kon­junkturprogramm für die Transformation unserer Wirtschaft nutzen. Dabei setzen wir uns ein, dass dieser Prozess technologieoffen, wirtschaftlich effizient und sozial ausgewogen erfolgt. Ein ambitionierteres EU-Klimaziel für 2030 sehen wir einerseits als konsequenten europäischen Beitrag zum globalen Klimaschutz und andererseits als Chance für gleiche Wettbewerbsbedingungen in Europa.

Wir haben Bahnhofsprogramme für die Sanierung und Reparaturen an Bahnhöfen aufgelegt. Auch der Hauptbahnhof Darmstadt hat Fördermittel erhalten, damit er wieder attraktiver wird.

Bis 2023 werden rund 1,46 Milliarden Euro für die Förderung des Radverkehrs und den Ausbau der Radinfrastruktur einschließlich der Radschnellwege eingesetzt.

Ich persönlich mache mich für den Schutz der Regenwälder stark. Denn Klimaschutz funktioniert nicht national, sondern global. Wir können in Deutschland noch so viel für den Klimaschutz tun - wenn weiterhin in großem Stile die Regenwälder abgeholzt werden, können wir das Klima nicht retten. Das heißt nicht, dass Deutschland seine eigenen Hausaufgaben machen muss und weiterhin international eine Vorreiterrolle einnehmen sollte. Aber zusätzlich müssen wir uns noch stärker international für den Schutz der Regenwälder in Südostasien, Zentralafrika und Südamerika einsetzen. Diese Regenwälder sind die grünen Lungen der Welt.

Ich habe ein Positionspapier zum Regenwaldschutz erarbeitet, das etliche Bundestagsabgeordnete der Union mitgezeichnet haben. Es wurde der Präsidentin der Europäischen Kommission sowie der Bundeskanzlerin und der Bundesumweltministerin übersandt mit der Bitte, diese Punkte bei der Klimakonferenz in Glasgow im November durchzusetzen.

Sie finden dieses Positionspapier hier:  

https://www.astrid-mannes.de/image/daten/regenwald_langfassung_final1.pdf

Ich halte es für wichtig, dass internationales Engagement beim Klimaschutz auch in den nationalen Klimabilanzen berücksichtigt wird - zusätzlich zu den eigenen Klimaschutzmaßnahmen. Denn jede Tonne eingespartes CO2 zählt - egal, wo es eingespart wurde.

Mit freundlichen Grüßen

Astrid Mannes

 

 

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