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Anton Hofreiter
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Patrik L. •

Menschen über 50 Jahre finden keinen Job. Egal wie qualifiziert: solche Bewerbungen werden entsorgt. Warum will ihre Partei keine Maßnahmen gegen diese Form der Diskriminierung auf den Weg bringen?

Kein Unternehmen gibt diese Vorgehensweise zu, egal wie viel die BAA an Wiedereingliederungshilfe gewährt. Wer über 50 ist, hat faktisch keine Chance mehr am Arbeitsmarkt, auch wenn noch so oft das Gegenteil geheuchelt wird. Und mit jedem weiteren Jahr einer solch aussichtslosen Arbeitssuche verstärken sich diese Probleme. Gesetzliche Regelungen, wie etwa ein Verbot des Geburtsjahres oder die Länge einer Betriebszugehörigkeit in Lebensläufen könnten z.B. Rückschlüsse auf das Lebensalter verunmöglichen und somit Chancengleichheit herstellen. Warum wird gegen diese seit Jahrzehnten präsente Form der Diskriminierung nicht endlich einmal aktiv vorgegangen? Was nützen die positivsten Arbeitslosenzahlen, wenn letztendlich nur unter 50-jährige im Rahmen von Bewerbungen eine Chance haben? Obwohl angeblich doch so großer Fachkräftemangel besteht... ;-(

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Hallo Patrik L.,

vielen Dank für Ihre Frage. Sie sprechen ein Problem an, das die damalige rot-grüne Bundesregierung bereits mit einer umfassenden Antidiskriminierungsgesetzgebung und mit der Schaffung einer Antidiskriminierungsstelle des Bundes adressiert hat. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz weist aber enorme Schutzlücken auf und Klagen gegen Diskriminierung sind enorm kompliziert. Wir wollen daher die Antidiskriminierungsstelle zu einer obersten Bundesbehörde aufwerten und mit mehr Personal, Budget und Kompetenzen ausstatten. Schutzlücken müssen geschlossen, Klagen – auch gegen Unternehmen, die aufgrund von Alter diskriminieren – vereinfacht und ein umfassendes Verbandsklagegerecht eingeführt werden.

Mit freundlichen Grüßen
Team Hofreiter

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