Frage an Andrew Schlüter von Johannes M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr M.,

vielen Dank für Ihre Fragen.

Zu 1: Wir haben ihrem „Vorgänger“ auf die Frage nach dem Geld geantwortet: „Die Internationalistische Liste/MLPD finanziert sich aus Spenden der Mitglieder und aus Spenden von Menschen, die uns unterstützen. So sammeln wir bei unseren Aktivitäten Spenden z.B. für das Wahlprogramm oder verkaufen gespendetes Kunsthandwerk. Wir sind stolz darauf, dass wir finanziell unabhängig sind, denn: „Wess‘ Brot ich ess‘, dess‘ Lied ich sing.“ Die MLPD als eine Mitgliedsorganisation des Bündnisses finanziert sich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Dabei sind z.T. Großspenden, aber eben nicht etwa durch Konzerne und Banken, sondern von einfachen Mitgliedern. So machte eine Spender eine Erbschaft und sagte selbst zu seiner Spende, dass er ein Leben lang von seiner Hände Arbeit gelebt hat und jetzt nicht vor hat, von Geld zu leben, was anderen Arbeitern durch Ausbeutung abgepresst worden ist.“

Zu 2: Lenin, Stalin und Mao sind nachweislich keine sogenannten „Alleinherrscher“, sondern in ihren Parteien demokratisch gewählt worden. Sie sind gewählte Anführer ihres Volkes und dessen Kampfs z.B. gegen den deutschen Faschismus oder die Besetzung Japans und für den Sozialismus als einzigem grundsätzlichen Ausweg. Sowohl in der ehemaligen Sowjetunion als auch in China wurde anfänglich der Sozialismus aufgebaut, wo die Masse der Menschen eine Demokratie erlebt hat wie nie zuvor. Unterdrückt wurden die ehemaligen zaristischen, feudalistischen und imperialistischen Herrscher, die zuvor das Volk geknechtet haben. Dabei sehen wir durchaus, dass Stalin Fehler gemacht hat, indem er sich z.B. im Kampf gegen die alte und neue Bürokratie, die zum Kapitalismus zurück wollte, auf den selbst schon verbürokratisierten Staatsschutz gestützt hat, statt die Massen zu mobilisieren und ideologisch-politisch zu befähigen. Daraus hat Mao Tsetung gelernt.

Ich denke, mit ihrer Beurteilung von Lenin, Stalin und Mao Tsetung als Alleinherrscher sitzen sie der Antikommunismus-Kampagne der deutschen und anderer Regierungen auf, die alles tun, um eine grundsätzliche Alternative zu diesem imperialistischen System mit Kriegen, Umweltkatastrophen, wirtschaftlicher Ruinierung ganzer Völker, mit der Gefahr des Untergangs in die imperialistische Barbarei zu verunglimpfen. Es ist doch die Frage: Nimmt man Fehler im Aufbau des Sozialismus, um daraus für einen neuen Anlauf zu lernen.? Oder nimmt man sie, um den Ausweg Sozialismus zu bekämpfen.