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Frage von Franz R. •

Frage an Andreas Dressel von Franz R. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Dr. Dressel,

letzten Sommer hat „Die Zeit“ unter dem Titel „Ist dieser Bahnhof zu klein geplant?“ über Ihre Bemühungen berichtet, den Streit um die Verlegung des Bahnhofs Altona an die heutige S-Bahnstation Diebsteich zu befrieden.

https://www.zeit.de/2019/23/fernbahnhof-altona-projektplanung-verlegung-diebsteich

In dem Artikel hieß es unter anderem: „Beim jüngsten Faktencheck am 22. Mai simulierte die Bahn ausschnittsweise den Zugbetrieb am neuen Bahnhof im Jahr 2040, mit bis zu 24 Zügen pro Stunde.“

Zwischenzeitlich haben sich die politischen Forderungen nach einem „Deutschlandtakt“ mit Fernzügen zwischen den größeren Städten alle halbe Stunde (und entsprechend mehr Regionalverkehr) konkretisiert.

Um dies möglich zu machen, hat der Beauftragte der Bundesregierung für den Schienenverkehr, Staatssekretär Ferlemann, kurz vor Weihnachten vorgeschlagen, den S-Bahn-Verkehr am Hauptbahnhof und auf der Verbindungsbahn zum Bahnhof Altona ganz unter die Erde zu verlegen und so oberirdisch zwei Bahnsteiggleise mehr für Regional- und Fernverkehr freizubekommen.

https://www.welt.de/regionales/hamburg/article204363058/Hamburger-Hauptb...

Der Verkehr auf der Verbindungsbahn könnte dann auf vier statt wie bisher zwei Gleisen abgewickelt werden, eine Verdoppelung der Kapazität.

Hat die Deutsche Bahn diese Option bei der Auslegung des geplanten neuen Bahnhofs Altona berücksichtigt, und war der Deutschlandtakt bereits in die Simulation für 2040 einbezogen?

Falls nein: Mit wie vielen Zügen pro Stunde wäre am neuen Bahnhof zu rechnen?

Und wäre es nicht sinnvoll, den vorgeschlagenen S-Bahn-Tunnel sofort in die Planungen einzubeziehen, bevor der Bau des neuen Bahnhofs beginnt? Andernfalls würde man doch einen neuen Bahnhof bauen, der dann wenige Jahre später wieder umgebaut werden müsste, oder?

Werden die Ergebnisse des Faktenchecks noch vor der Wahl veröffentlicht, so dass man alle Parteien dazu befragen kann?

Mit freundlichen Grüßen

F. R.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Resser,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Unter Federführung der Finanzbehörde findet seit 2019 ein sogenannter Faktencheck mit den beteiligten Behörden, Projektpartnern sowie der Klägerseite und der Bürgerinitiative vor Ort statt. Nunmehr haben wir auch ein positives Verhandlungsergebnis, dem die Bürgerschaft bereits gefolgt ist.

Ich kann Ihnen versichern, dass dort auch die aktuellen Diskussionen um den Deutschlandtakt eingeflossen sind. Wir haben im Laufe der Beratungen viele berechtigte Fragen und viele richtungsweisende Antworten bekommen, der Faktencheck hat sich deshalb jetzt schon gelohnt. Dass wir uns jahrelang vor Gericht streiten und sich bei großen Bahn-Herausforderungen unserer Stadt solange nichts bewegt, ist im Sinne der Fahrgäste und notwendigen Mobilitätswende sicher die schlechteste Variante.

Die Aussagen von Herrn Ferlemann habe ich wie Sie mit Interesse gelesen. Ich finde es gut und richtig, wenn sich auch der Bund dazu bekennt, Hamburg bei den dringlichen Fragen zum Ausbau des ÖPNV zu unterstützen. Wir sollten dies jedoch nicht zum Anlass nehmen, unsere Planungen in Altona auf Eis zu legen. Hamburg hat bei der Verkehrswende keine Zeit zu verlieren. Wir müssen uns jetzt auf den Weg machen, den ÖPNV deutlich auszubauen. Von daher ist es richtig, die Planungen in Altona weiter voranzubringen, auch wenn parallel immer auch geprüft werden muss, welche weiteren Ausbauten im Schienenverkehr denkbar sind.

Mit freundlichen Grüßen,
Andreas Dressel