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Frage von Anton Winkeler, SefmA e. •

Frage an Andreas Dahl von Anton Winkeler, SefmA e. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Dahl,

Sie bewerben sich um das Bundestagsmandat im Wahlkreis, in dem einige unserer Mitglieder wahlberechtigt sind. Deswegen erlauben wir uns, Ihnen zwei Fragen zu stellen. Es würde uns freuen, von ihnen dazu eine zitierfähige Antwort zu erhalten; selbstverständlich garantieren wir auch - sollten Sie das wünschen - Ihre Antwort nur intern und vertraulich zu behandeln:

Frage 1:
In der letzten Legislaturperiode hat der Deutsche Bundestag die rituelle Beschneidung von Kleinkindern als hinzunehmen bezeichnet, obgleich der Tatbestand der Körperverletzung erfüllt ist und es dem Grundrecht auf Unverletzlichkeit des Körpers widerspricht.

In diesem Zusammenhang interessiert uns Ihre Position.

Frage 2:
Darüberhinaus interessiert uns Ihre Position zu der Frage der Rollen der Religionsgemeinschaften in unserem Land. Wie stehen Sie zu einer Forderung, den Laizismus in die Deutsche Verfassung aufzunehmen?

Frage 3:
Gibt es in diesen Fragen einen Unterschied zwischen Ihrer persönlichen Haltung und dem Ihrer Partei? Falls JA, welchen?

Mit freundlichen Grüßen

i.A. Anton Winkeler
SefmA e.V., Beirat

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Antwort von
AfD

Lieber Herr Winkeler,

haben Sie herzlichen Dank für Ihre Fragen, und gleich vorab: Nein, ich bin für Transparenz, und meine Antworten sollen deshalb offen und nicht vertraulich sein.

Zu Ihrer 1. Frage:
Es ist in der Tat zutiefst beschämend und erschütternd, daß die rituelle Beschneidung von Jungen nicht als das behandelt wird, was sie tatsächlich ist:
Eine Straftat, nämlich vorsätzliche schwere Körperverletzung.

Das Recht der Kinder auf körperliche Unversehrtheit dem Recht auf Religionsfreiheit unterzuordnen ist eines modernen Rechtsstaats nicht würdig.
Kinder sind uns schutzbefohlen, und dieser Schutz muß allumfänglich sein und darf auch zugunsten religiöser Rituale nicht beiseite gewischt werden.

Den § 1631d kritisiere ich daher scharf und fordere seine Revision.
Im Dezember 2012 ergab eine representative Umfrage übrigens, daß 70% der Befragten aus der Bevölkerung dieses Gesetz explizit ablehnen. Diesen schließe ich mich an.

Zu Ihrer 2. Frage:
Grundsätzlich sehe ich unser Land als Teil des christlich geprägten Abendlandes.
Unsere Kultur ist christlich-abendländisch, und ich persönlich lehne die Trennung von Religion und Staat ab, weil ich diese Kultur als wichtig für unsere Identität und für erhaltenswert erachte.

Selbstverständlich müssen andere Religionsgemeinschaften, wenn diese nicht verfassungswidrig sind, bei uns stets willkommen sein.

Zu Ihrer 3. Frage:
Als im April diesen Jahres neugegründete Partei hat die Alternative für Deutschland hierzu noch keinen offiziellen Standpunkt.
In der kurzen Zeit von Ende April bis jetzt mußten Landesverbände gegründet werden, Bezirksverbände ebenso, Landeswahlversammlungen mußten abgehalten werden, um Landeslisten und Direktkandidaten aufzustellen, bundesweit mußten Unterstützerunterschriften gesammelt werden, mancherorts gar mehrmals, der Wahlkampf mußte organisiert und muß geführt werden, etc, und dies alles mit bescheidenen finanziellen Mitteln und umsomehr Initiative der einzelnen Mitglieder.
Um unser bestehendes Parteiprogramm auszuweiten, sind Parteitage erforderlich, zu denen wir aus o.g. Gründen zeitlich schlicht und ergreifend noch nicht gekommen sind.

Meine Antworten zu 1. und 2. spiegeln daher meine eigene Position zu Ihren Fragen wider.

Ich hoffe, Ihre Fragen hinreichend beantwortet zu haben.

Herzliche Grüße,
Ihr

Andreas Dahl