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Katharina Dröge
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Frage von Jonas B. •

Frage an Katharina Dröge von Jonas B. bezüglich Soziale Sicherung

Hallo Frau Dröge,

ich habe mich sehr über Ihr beschriebenes Engagement nach der Frage von Frau Ketterer gefreut und richte mich deshalb mit einer im Ansatz ähnlichen Frage an Sie. Ich und tausende andere Studierende haben nach vielen Jahren ihr Studium im September 2020 oder wie ich bereits im März 2020 abgeschlossen. Bei den weitreichenden Corona-Hilfsmaßnahmen wird diese Gruppe jedoch vernachlässigt. Ich habe das "Glück", dass ich aus der Not eine Tugend gemacht habe und mich im Juni als Nachhaltigkeitsingenieur selbstständig gemacht habe. Ich konnte dabei sogar direkt Umsätze erwirtschaften. Falls diese aber in Zukunft ausblieben, kann ich im Notfall keine Hilfen beantragen, da ich im letzten Jahr noch Student war und keine Umsätze hatte. Das wäre das Thema, was mich persönlich betreffen könnte. Mir geht es hierbei allerdings weniger um mich, sondern mehr um alle anderen Studierenden, die im Frühjahr oder jetzt gerade ihr Studium beendet haben. Ich kenne einige, die nun schon seit Monaten eine Anstellung suchen, aber logischerweise keine finden. Das Problem ist dabei, dass in dieser unsicheren Lage entweder Einstellungsstopps herrsch(t)en oder diejenigen Stellen, die dann doch besetzt werden, überwiegend an erfahrene Arbeitnehmer vergeben werden.
Ich kann hier natürlich nicht für andere sprechen, aber ich fühle mich seit April als Absolvent ziemlich vergessen. Für einige bleibt nur ALG II, da Bafög nicht mehr bezogen werden kann, Nebenjobs wegfallen, da man kein eingeschriebener Student mehr ist und der Bezug von Wohngeld aufgrund fehlender Einkünfte auch nicht möglich ist.
Das Tragische dabei ist, dass viele dieser, nach vielen Jahren nun fertig ausgebildeten Menschen eigentlich motiviert sind nun endlich praktisch zu arbeiten und ihren Beitrag für die Gesellschaft zu leisten.

Nun zu meiner Frage: Sind aktuell Hilfsmaßnahmen für die Absolvent im Gespräch oder wurden schon befürwortet oder abgelehnt?

Liebe Grüße
J. B.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr B.,

vielen Dank für Ihre Frage an mich bezüglich des Engagements der Bundestagsfraktion der Grünen für Studierende und Absolvent*innen in der aktuellen Coronakrise.

Das Problem der Absolvent*innen während der Pandemie ins Erwerbsleben einzusteigen, ist uns sehr bewusst. Wir erarbeiten aktuell Vorschläge, wie die Arbeitsförderung so ergänzt werden kann, dass Menschen beim Einstieg wirksam unterstützt werden.

Dazu diskutieren wir beispielsweise einen Einstiegsbonus, der es für Arbeitgeber attraktiver machen soll, Berufsanfänger*innen einzustellen.

Zudem überlegen wir auch, den Gründungszuschuss attraktiver zu gestalten.

Das wird nicht alle Probleme eines pandemischen Arbeitsmarktes beheben, kann aber hoffentlich für einige den Start erleichtern.

Mit freundlichen Grüßen
Katharina Dröge

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