Portrait von Yvonne Magwas
Yvonne Magwas
CDU
88 %
29 / 33 Fragen beantwortet
Frage von Antje R. •

Frage an Yvonne Magwas von Antje R. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrte Frau Magwas,

wie werden Sie zur Weidetierprämie abstimmen?
Die Schäfereien kämpfen ums Überlegen. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Naturschutz, der oft völlig vergessen wird.
So manche Landschaft ginge ohne Schafe verloren, Hochwasserschutz durch Deichbefestigung nicht zu vergessen usw.
Durch verschiedene Ursachen wird es für die Schäfereien immer schwerer und nur durch die Weidetierprämie haben sie wohl in Zukunft eine Chance.
Detailliertere Angaben finden sich hier http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/016/1901691.pdf

Bitte unterstützen Sie diesen Antrag, Sie unterstützen damit auch das Vogtland!

Mit vielen Grüßen

Antje Reiter

Portrait von Yvonne Magwas
Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau R.,

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage. Ich habe die Weidetierprämie abgelehnt.
Da die Mehrheit der Schafhalter eigenes Weideland besitzt, erhalten sie durch die in der 1. Säule verankerten Direktzahlungen der GAP ein solides Grundeinkommen, so wie alle anderen Landwirte auch. Insbesondere kleinere und mittlere Betrieben werden durch die privilegierte Förderung der ersten 46 Hektare unterstützt. Weiterhin gibt es die Förderung von Junglandwirten, Ausnahmeregelungen für Kleinlandwirte oder auch, dass eine Beweidung von bestimmten ökologischen Vorrangflächen möglich ist.

Diese Förderungen kommen auch bei den Schäferinnen und Schäfern an. Das zeigen Auswertungen des Testbetriebsnetzes: Danach erhielten spezialisierte Schafbetriebe im Haupterwerb im Wirtschaftsjahr 2016/2017 durchschnittlich rund 86.000 Euro an staatlichen Direktzahlungen und Zuschüssen. Als Vergleich, um die Höhe dieser Direktzahlungen in ein Verhältnis zu setzen: Der Durchschnitt dieser Zahlungen belief sich bei allen landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetrieben „nur“ auf 33.800 Euro.

Der Verzicht auf gekoppelte Direktzahlungen hat sich bewährt. Die Direktzahlungen, die die Schäferinnen und Schäfer heute für ihre beihilfefähigen Flächen erhalten, bei denen es sich hauptsächlich um Dauergrünland handelt, betragen in etwa das Dreifache dessen, was der Sektor vor der Entkoppelung an Mutterschafprämien erhalten hat. In einigen anderen EU-Mitgliedstaaten werden gekoppelte Mutterschaf- bzw. Weidetierprämien gewähr. Allerdings erhalten in diesen Mitgliedstaaten die Schäferinnen und Schäfer für ihr Dauergrünland bei nicht so hohe Prämien wie in Deutschland. Bei uns erhält umfassend genutztes Dauergrünland die gleiche Prämie erhält wie hochproduktives Ackerland.

Nur eine kleine Gruppe der Berufsschäfer, die sogenannten Wanderschäfer, haben keine eigenen Weideflächen. Aber auch diese können mit öffentlichen Mitteln unterstützt werden. Die 2. Säule der GAP bietet hier wie folgt Unterstützung: mit der Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete, dem Agrarinvestitionsförderungsprogramm, mit den Maßnahmen der markt- und standortangepassten und umweltgerechten Landbewirtschaftung einschließlich des Vertragsnaturschutzes sowie der Landschaftspflege. Dies ist ein breites Maßnahmenspektrum, welches auch den Schafhaltern zugutekommt. Zusätzlich gibt es spezielle Programme, aus deren finanziellen Mitteln die Schafhalter ohne eigenes Weideland bezahlt werden können. Das sind Programme für nachhaltige Landwirtschaft, insbesondere auf Grünlandstandorten, Programme für Raufutterfresser, für Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen oder für die Stärkung tiergerechter Haltung sowie des ökologischen Landbaus.

Mit freundlichen Grüßen

Yvonne Magwas

Was möchten Sie wissen von:
Portrait von Yvonne Magwas
Yvonne Magwas
CDU