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Wolfgang Zöller
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Frage von Hans S. •

Frage an Wolfgang Zöller von Hans S. bezüglich Finanzen

Guten Tag Herr Zoeller,

nachdem die Medien kürzlich über den Verbleib und die Kontrolle des im Ausland gelagerten Goldes berichtet haben, hat man außer von Missfelder von keinem Abgeordneten etwas gehört. Inzwischen wird das Thema offensichtlich totgeschwiegen. Was gedenkt die CSU zur Aufklärung des Sachverhaltes zu tun?

Freundlichen Gruss, Hans Stoppelbein

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Stoppelbein,

ich komme zurück auf Ihre Anfrage vom 30. Dezember 2012, welche Sie mir über „www.abgeordnetenwatch.de“ gestellt haben.

Das Thema „Deutsche, im Ausland gelagerte Goldreserven“ wird von uns keinesfalls totgeschwiegen, wie Sie behaupten. „Der Tagesspiegel“ vom 16.01.2013 schreibt beispielsweise hierzu: „Schärfster Kritiker war der CSU-Abgeordnete Peter Gauweiler, der die Bundesregierung und die Bundesbank immer wieder aufgefordert hatte, nach dem deutschen Gold zu sehen.“ Dank der Kollegen Peter Gauweiler und Philipp Mißfelder ist mittlerweile bekannt, wo wie viel Edelmetall lagert.

Die Deutsche Bundesbank kann inzwischen lückenlos nachweisen, wo die Barren seit 1951 liegen. So lagern große Teile der heute rund 3.400 Tonnen, die im Besitz der Bundesrepublik Deutschland sind, in den USA, Frankreich und England. Rund 1036 Tonnen, also knapp ein Drittel der Bestände, liegen bei der Bundesbank in Frankfurt.

Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ zitierte vor kurzem Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele dazu folgendermaßen: „Ich war persönlich in diesem Jahr in Frankreich, England und den USA und habe Barren in Augenschein genommen. Die Türen standen für mich überall weit offen.“ Die Gründe für die Lager im Ausland sind schlicht. Im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) hatte Herr Thiele kürzlich erklärt: „Auch in Zukunft wollen wir Gold an internationalen Goldhandelsplätzen halten, um es im Fall der Fälle binnen kürzester Zeit als Währungsreserve verfügbar zu haben. Gold, das bei Ihnen zu Hause im Tresor liegt, können Sie nicht so einfach als Sicherheit verwenden, um an Devisen zu kommen.“

Die Bundesbank hat zudem auf die Kritik reagiert und ein neues Konzept für die Lagerung der Goldreserven ausgearbeitet. Es sieht vor, Teile des Goldes aus dem Ausland abzuziehen und zurück nach Deutschland zu holen. Die rund elf Prozent des deutschen Goldes, die in Paris lagern, sollen komplett abgezogen werden. Die Bestände in New York sollen verringert und ebenfalls nach Frankfurt/Main gebracht werden. Laut Bundesbank-Angaben ist das Ziel, bis zum Jahr 2020 die Hälfte der Goldreserven in Deutschland zu lagern. Dazu werde die Bundesbank insgesamt 19 Prozent der deutschen Goldbestände aus dem Ausland zurückholen. In Frankfurt/Main sind aktuell knapp ein Drittel der deutschen Goldreserven eingelagert.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit diesen Informationen behilflich sein, wünsche Ihnen alles Gute und verbleibe

mit freundlichen Grüßen

Ihr
Wolfgang Zöller, MdB