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Wolfgang Stefinger
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Frage von Karl-L. H. •

Frage an Wolfgang Stefinger von Karl-L. H. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Die beschlossene Trassenführung der zweiten S-Bahn-Stammstrecke kaum 200 Meter neben der ersten Stammstrecke mitten unter der Altstadt hindurch ist m. E. ein unsinniges Unterfangen, das zudem extrem teuer wird. Im Vergleich dazu würde die Alternative der Südspange mit dem Ausbau der Trasse über den Kolumbusplatz bei einem Bruchteil der Kosten weitere Viertel an die S-Bahn anschließen und somit weitaus sinnvoller für den ÖPNV in München sein. Was spricht aus Ihrer Sicht für/gegen die beiden genannten Lösungen? Sehen Sie eine Möglichkeit, die aktuell beschlossene Trassenlegung durch die Altstadt und Haidhausen noch zugunsten der Südspangen-Lösung zu ändern?

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Sehr geehrter Herr H.,

vielen Dank für Ihre Frage zur zweiten Stammstrecke. Die Diskussionen über verschiedene Verkehrsoptionen in München wie unter anderem der zweiten Stammstrecke und des Südrings sind mittlerweile 20 Jahre alt. Sie verweisen selbst darauf, dass der Vorteil eines S-Bahn Südringes darauf basiert, dass weitere Münchner Viertel an die S-Bahn angeschlossen werden. Vom Konzept des Südringes haben die Stadt München und der Freistaat Bayern jedoch zunächst im Jahre 2009 Abstand genommen.

Die Festlegung zur Realisierung der zweiten S-Bahn-Stammstrecke durch den Freistaat Bayern erfolgte im Jahr 2001. Im Januar 2003 vereinbarte der Freistaat Bayern mit der Deutschen Bahn AG die Planung und Realisierung der zweiten S-Bahn-Stammstrecke. Die zweite Stammstrecke soll die bestehende Stammstrecke, die ein Nadelöhr im Münchner Nahverkehr ist, entlasten. Die zunehmende Zahl der Pendlerströme und Fahrgäste soll mittels einer Express-S-Bahn zügig zu den zentrumsnahen Umsteigeknoten gebracht werden. Langfristig ist geplant, dass auch Regionalzüge durch den Tunnel der zweiten Stammstrecke verkehren.

Im letzten Jahr haben sich der Freistaat Bayern und der Bund auf den Bau der zweiten Stammstrecke geeinigt. Die Einigung beinhaltet, dass der Bund 60 Prozent der förderfähigen Baukosten trägt. Inzwischen haben die Bauarbeiten begonnen. Der Bund, der Freistaat Bayern, die Stadt München und die Deutsche Bahn stehen hinter dem Bau der zweiten Stammstrecke, die in weiten Teilen bereits bestandskräftiges Baurecht ist.

Nach jahrzehntelanger Diskussion, jahrelanger Planung und nun erfolgtem Baubeginn gehe ich davon aus, dass die zweite Stammstrecke vollendet wird. Mir ist wichtig, dass die Bauarbeiten für die Anwohner mit möglichst wenig Beeinträchtigungen verbunden sind und dass den Geschäftstreibenden der Zugang zu ihren Läden gewährleistet wird. Unabhängig vom Bau der zweiten Stammstrecke gibt es von Seiten der Stadt München und des Bayerischen Bauministeriums langfristige Überlegungen, auch die Vorteile einer Südspange zu verwirklichen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Wolfgang Stefinger, MdB

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