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Frage von Reinhard G. •

Frage an Wilhelm Priesmeier von Reinhard G. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Schon heute werden in Deutschland große Mengen des Pflanzenschutzmittels Glyphosat verwendet, dass eng mit der Gentechnologie verbunden ist. Bestimmte Genpflanzen sind so gezüchtet, dass die Pflanze selbst das Glyphosat erzeugt. Seit Jahren sagen unabhängige Gutachten, dass Glyphosat erbgutschädigend und krebserregend sei. Es gibt dazu einige Dokumentationen, die Missbildungen an Tieren in Deutschland und an Kindern in Lateinamerika zeigen. Dort werden die meisten Futtermittel für die deutsche Fleischindustrie angebaut. Sie sind in der Regel gentechnisch verändert und werden mit immer größeren Mengen von Glyphosat besprüht. Das Unkraut wird immer resistenter. In Teilen der USA kann durch sogenanntes „Superweed“ kein Mais oder Soja mehr angebaut werden. Inzwischen gibt es endlich! auch Warnungen der WHO vor Glyphosat. 2015 soll die Zulassung von Glyphosat planmäßig neu geprüft werden. Wie und von wem wird das geprüft? Nach welchen Rechtsgrundlagen kann derzeit ein Produkt wie Glyphosat sofort vom Markt genommen werden?

Auf welchen Wege könnte ein Produkt wie Glyphosat in Europa verboten werden oder eine Kennzeichnungspflicht für Fleisch, dass mit gentechnisch veränderten Futtermittel erzeugt wurde beschlossen werden, wenn TTIP oder CETA unterzeichnet wird? Wie können wir dann noch unsere Umweltstandards anheben? Der Fall Glyphosat ist ein Beispiel, das zeigt, dass es dringend notwendig ist, unsere Standards anzuheben.

Unsere Landwirtschaft ist derzeit nicht gegen die Agrarkonzerne der USA konkurrenzfähig, die auf riesigen Flächen mit wenigen Arbeitskräften ihre gentechnisch veränderten „Lebensmittel“ anbauen. Wäre es nicht sinnvoll, eine Agrarwende in Europa umzusetzen, statt die Art, Landwirtschaft zu betreiben, von den USA zu übernehmen? Letzteres ist langfristig teurer und kostet immer mehr Geld für Pflanzenschutzmittel. Kostet sie nicht vor allem zunehmend die Gesundheit von Tier und Mensch? Zerstört sie nicht nachhaltig in wenigen Jahrzehnten den Ackerboden?

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