Werner Fischer
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Frage von Dieter K. •

Frage an Werner Fischer von Dieter K. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Fischer!

Als Finanzexperte möchte ich Sie fragen,wie Sie zur Abschaffung der Abgeltungssteuer auf Zins- und Dividendeneinkünften stehen?Die grossen Parteien sind ja fast unisono für die Abschaffung der Abgeltungssteuer,die ja direkt von den Banken eingezogen wird!

CDU/CSU und SPD,aber auch Grüne und Die Linke wollen,dass auch die Zins-,Dividenden-u.Kursgewinne auf Wertpapiere mit dem persönlichen Einkommensteuersatz versteuert werden sollen,sind Sie auch dafür oder würden Sie für eine Beibehaltung des unkomplizierten Systems der Erhebung der Abgeltungssteuer mit 25% plus KiSt u.Soli direkt über die Banken an der Quelle plädieren?

Ich wünsche Ihnen als Unabhängiger und Direktkandidat im Wkr.Ostallgäu viel Erfolg bei der Bundestagswahl am 24.9.2017 und verbleibe

mit freundlichen Grüssen

Dieter Kipp

Werner Fischer
Antwort von
UNABHÄNGIGE

Sehr geehrter Herr K.,

vielen Dank für Ihre Frage. Vorab: Die Abgeltungssteuer ist nicht so unkompliziert, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag. In der Finanzwelt gibt es da viele Problemfelder und das Bundesfinanzministerium hat schon eine Unzahl von Schreiben verfasst, um Sachverhalte klarzustellen. Lesen Sie die Regelungen im Einkommensteuergesetz und die Ausführungsbestimmungen dazu - welcher Normalbürger soll das noch verstehen? Abgrenzungsprobleme u.ä. beschäftigen auch bereits die Gerichte.

Es ist aber besonders eine Frage der Gerechtigkeit. Für Leute mit Spitzeneinkommen war die Einführung der Abgeltungssteuer eine gigantische Steuerentlastung - der Spitzensteuersatz für diese Einkünfte wurde von 45% auf 25% gesenkt. Dagegen zahlen etliche Geringverdiener oder Rentner diese Steuer, weil sie aus Unkenntnis oder Bequemlichkeit eine Erstattung nicht beantragen. Im Ergebnis hat das die gigantische Umverteilung von unten nach oben verschärft. Pfiffige Steuerberater beraten vermögende Mandanten wie folgt: Ein Ehegatte gewährt dem anderen ein Darlehen z.B. zum Kauf eines Mietobjekts. Die Zinsen führen in der gemeinsamen Steuererklärung dann als Einnahmen zu einer Pauschalsteuer von 25% und als Ausgaben zu einer Steuerminderung zum persönlichen Steuersatz (z.B. 45%) - das ist laut Gerichten so auch Rechtens. Ich halte das aber nicht für eine leistungsgerechte Besteuerung, deshalb fordere ich eine Abschaffung der pauschalen Besteuerung.

Mein Vorschlag: Eine automatische Meldung aller Zinserträge an die Finanzverwaltung. Stimmt der Zinsempfänger dem zu, entfällt der Steuerabzug - die Steuer kann wie bei anderen Einkünften von den Finanzämtern direkt erhoben werden. Bei fehlender Zustimmung führt die Bank automatisch den Spitzensteuersatz an die Finanzverwaltung ab und erstellt wie bisher eine Bescheinigung für den Zinsempfänger. Die Finanzverwaltung wäre mittlerweile in der Lage, das technisch umzusetzen. Die Lobbyisten werden das politisch aber zu verhindern wissen.

Bei der Dividendenbesteuerung geht es ähnlich ungerecht zu. Die Erträge werden bei Kleinanlegern doppelt besteuert, während Großaktionäre weitreichende Steuervorteile genießen. Auch da brauchen wir eine leistungsgerechtere Besteuerung. Mit den Kandidaten der etablierten Parteien werden wir die nicht bekommen, denn sie haben diese Regelungen ja eingeführt. Auch deshalb stelle ich mich zur Wahl.

Zur Info: Ich habe mich verpflichtet, im (unwahrscheinlichen) Falle meiner Wahl 90% meiner Diäten für politische Bildung und Bürgerbeteiligung im Wahlkreis zu spenden und Anregung wie oben geschildert in den Bundestag einzubringen. Mein Wahlziel "10% der Erststimmen" ist eine hohe Hürde, doch es wäre machbar, da Erststimmen für Partei-Prozente und Mandate wirkungslos sind. Die Wähler könnten sich selbst beschenken, da UNABHÄNGIGE zugesagt haben, ebenfalls 90% der ihnen dadurch zustehenden staatlichen Mittel so zu verwenden. Suchen Sie Vergleichbares bitte bei meinen Konkurrenten und ihren Parteien.

Sollten Sie weitere Fragen haben, bin ich im Chat auf http://fischer.unabhaengige.info/ entweder online oder offline jederzeit erreichbar. Gemeinsam mit Freunden können Sie mich gern zu einer Diskussion über politische Fragen einladen - besonders gern zu finanzpolitischen Fragen. Oder Sie rufen einfach bei mir an.

Mit freundlichen Grüßen

Werner Fischer