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Frage von Karl-Jürgen H. •

Frage an Vasco Schultz von Karl-Jürgen H. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Schultz

Im Zeitalter der Globalisierung können Geldbesitzer und Shareholder leider allzu leicht mitsamt ihrem in Deutschland erwirtschafteten Vermögen ganz legal nach Dubai oder in andere Steuerparadiese verduften. Sie können dabei auch noch ihre deutsche Staatsbürgerschaft behalten und bei Bedarf den Schutz des deutschen Staates in Anspruch nehmen.

Wenn die im Programm Ihrer Partei angekündigte Sozialpolitik nicht reiner Populismus sein soll, benötigen Sie zusätzliche Steuereinnahmen von Reichen und Wohlhabenden in großem Umfang. Wie wollen Sie die unter den genannten Umständen eintreiben?

Mit freundlichen Grüßen

Karl-Jürgen Hanßmann

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Hanßmann,

Vielen Dank für ihre Frage.
Im Gegensatz zu anderen Parteien haben wir ganz klar auch formuliert, wo das Geld herkommen soll, dass wir für Bildung, Soziales etc. ausgeben wollen.
In unserem Steuermodell wollen wir kleinere und mittlere Einkommen entlasten, die größeren Einkommen aber stärker belasten. Unter anderem durch eine Vermögenssteuer und einen Spitzensteuersatz von 53%. Näheres dazu finden Sie hier: http://die-linke.de/wahlen/positionen/wahlprogramm/bundestagswahl/2_die_sozialen_interessen_der_menschen_in_den_mittelpunkt_stellen/29_fuer_eine_sozial_gerechte_steuerreform/

Unter anderem finden Sie konkret als Maßnahme gegen eine Steuerflucht den Punkt: "Steueroasen austrocknen". Das geht einerseits durch Druck auf die entsprechenden Staaten aber auch durch eine verstärkte internationale Zusammenarbeit und die Einführungen von Standards. Darüber hinaus halte ich es durchaus für angebracht diejenigen Menschen in Deutschland sozial zu ächten, die von unserem Staatswesen profitieren, sich gleichzeitig aber aus der Verantwortung stehlen. Zu nennen sind da beispielsweise Prominente wie Franz Beckenbauer, Michael Schumacher oder Boris Becker. Diese Menschen sind in ihrer Jugend auch mit Steuergeldern gefördert worden. Jetzt entziehen sie sich aber dem solidarischen System. So etwas widert mich an. Solchen Leuten muss die deutsche Staatsbürgerschaft entzogen werden. Wer sich so unsolidarisch verhält, der darf auch nicht mehr an den Vorzügen unseres Landes teilhaben. Ebenso sollten Unternehmen, die auf derlei Steuersparmodelle setzen, keine Subventionen des Staates mehr bekommen dürfen.

Im Großen und Ganzen glaube ich aber nicht, dass die Steuerflucht so stark zunehmen wird. Vielleicht bin ich da zu idealistisch, aber ich baue hier auch auf die Vernunft der großen Mehrheit der Wohlhabenden in Deutschland.

Grüße,
Vasco Schultz