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Frage von Markus G. •

Frage an Uwe Beckmeyer von Markus G. bezüglich Recht

Sehr geehrter Herr Beckmeyer,

besorgt durch aktuelle Berichte in der Presse würde ich gerne diesen Weg der Kontaktaufnahme nutzen um Ihre Meinung zur aktuellen Diskussion zur Verschärfung des Waffenrechtes (für mich insbesondere von Interesse das geplante Paintball Verbot) zu erfahren. In Presseberichten ist immer wieder zu lesen dass das Paintballspiel "menschenverachtend" sei und ein "Tötungstraining" darstelle.

Diese Ansicht ist einfach falsch. Ich glaube keiner der Wortführenden Politiker hat sich auch nur 5 Minuten ernsthaft mit diesem Sport befasst. Paintball ist ein Mannschaftssport, egal ob es sich hierbei um den so genannten Sup´Air- oder Woodlandbereich handelt. Die Sup´Air-Variante ist die Turnier- und Ligaform. Der Woodlandbereich ist für Fun-Spieler auf Waldähnlichen Spielfeldern. Beide Varianten sind jedoch durch gute und auch notwendige Gesetze geregelt. Die Spielteilnahme ist erst ab 18 Jahren gestattet und wird auf jedem Spielfeld das ich kenne, vor Spielbeginn, durch den Betreiber überprüft.

Wie auch in anderen Mannschaftssportarten wird die Teamfähigkeit sehr gefördert. Alleine kann kein Spieler ein Match für sich entscheiden. Sehr schnell werden neue Spieler in einen bestehenden Kreis hineingebracht und sicher in diesen Sport eingeführt. Jeder ist willkommen, ohne Vorurteile über seine Person, seine Herkunft, seinen Glauben etc. Paintball ist einfach ein guter Ausgleich zum täglichen Alltag. Nach den Spielen wird oft gegrillt oder man sitzt noch lange zusammen und unterhält sich über Gott und die Welt.

Meine frage nun an Sie:
Warum soll nun ein Sport verboten werden, der erwachsenen Menschen die Möglichkeit bietet sich nach der Arbeit, oder am Wochenende Körperlich und Geistig fit zu halten?

Mit freundlichen Grüßen

M. Geisler
(31 Jahre)

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Geisler,

haben Sie vielen Dank für Ihr Schreiben.

Wie Sie sicherlich in den vergangenen Tagen verfolgt haben, wird die Diskussion über das Kampfspiel „Paintball“ auch innerhalb der SPD-Bundestagsfraktion sehr kontrovers geführt. Die Große Koalition hat sich entschlossen, das Spiel im Rahmen der geplanten Verschärfung des Waffenrechts nicht zu verbieten.

Ich bin bestimmt kein Spielverderber; ich gönne Ihnen das Vergnügen an Ihrem Sport. Allerdings muss ich auch ehrlicherweise sagen, dass ich persönlich mit dieser Art von „Spiel“ nicht viel anfangen kann. Dem „Abballern von Spielkameraden“, wenn auch mit Farbbällen und Luftdruckwaffen, kann ich nur wenig abgewinnen. Derartige Spiele haben für mich nichts mit Indianer- und Cowboyspielen vergangener Zeiten zu tun – ein Vergleich, der in der leider nicht immer sachlich geführten Debatte dieser Tage immer wieder gerne gezogen wird.

Politische Konsequenzen aus dem Amoklauf von Winnenden sollten sachlich und besonnen diskutiert werden. Unser Ziel ist es, das System der Kontrolle exzessiv gewalthaltiger Spiele weiter zu verbessern. Wir werden in den kommenden Wochen im parlamentarischen Verfahren alle Für und Wider in dieser Frage besprechen.

Mit freundlichen Grüßen

Uwe Beckmeyer