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Frage von Yascha Finn N. •

Frage an Udo Bonn von Yascha Finn N. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Hand aufs Herz - wie stehen Sie zu Frau Wagenknechts Äußerungen zu Flüchtlings- bzw. Einwanderungspolitik?
Wie stellen Sie sich eine gelungene Einwanderungs- und Integrationspolitik vor?

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Antwort von
DIE LINKE

Lieber Yascha Finn Nolting,

ich weiss jetzt nicht genau, auf welche Äußerungen von Sahra Wagenknecht Sie sich beziehen.

Wenn Sie mich nach meiner Meinung zu einer gelungenen Einwanderungs- und Integrationspolitik fragen, dann möchte ich hier einige Punkte nennen:

hier ankommene Menschen müssen möglichst schnell Deutsch lernen können, eine Wohnung (nicht in Ghettos) erhalten,  arbeiten dürfen oder zur Schule/ in die Ausbildung gehen können. Sie müssen entscheiden, ob sie ihren Lebensmittelpunkt in Deutschland beibehalten wollen oder in ihr Herkunfstland zurückkehren wollen, wenn sich die Bedingungen dort geändert haben. Ich habe lange Zeit in einem Industrieunternehmen mit Menschen aus 30 Herkunftsländern gearbeitet und gesehen, wie wesentlich die Punkte Sprache, Ausbildung, Arbeit und Wohnung für ein gedeiliches Leben sind. Dafür muss allerdings Geld in die Hand genommen werden.
Besonders unsinnig finde ich die populistische Diskussion um Abschiebung von Straftätern. Jemand der verurteilt worden ist, darf nicht zum zweiten Mal bestraft werden, abgesehen davon, wie eine Grenze für Straftaten aussehen soll, bei denen abgeschoben wird.
Wenn wir verhindern wollen, dass Krieg, Hungersnöte, Klima-Katastrophen immer mehr Menschen zwingt, zu fliehen, dann müssen die Fluchtursachen bekämpft werden. Auf einer heutigen Podiumsdiskussion war nur die Vertreterin der Grünen und ich für ein Waffenexportverbot. Wir müssen mehr tun als über Entwicklungshilfegelder zu sprechen. Wir müssen die CO2-Emisssionen runterkriegen (Braunkohle, Automobilverkehr), wir müssen zu gerechten Handelsbeziehungen kommen, die was anderes sind als die Freihandelsorgien zwischen Reich und Arm auf internationaler Ebene.  Die Politik und die Wirtschaft der vergangenen Jahre hat in hohem Maße dazu beigetragen, dass Menschen die Lebensgrundlage in ihrer Heimat verlieren.

schöne Grüße
 
Udo Bonn