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Tim Kristian Stoberock
SPD
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Frage von Thomas K. •

Frage an Tim Kristian Stoberock von Thomas K. bezüglich Verkehr

Ich hätte gern eine Information wie die Radwege im Bestand gepflegt oder verbessert werden.Die Radwege am Tegelsbarg und in der Umgebung sind nicht nutzbar. Zu eng, zugewachsen und kaputt. Meinen Kindern habe ich verboten auf diesen Wegen zu fahren und stattdessen den Fußweg zu nutzen (Straße mit den ganzen Einmündungen ist für Kinder zu gefährlich). Schön das Radwege auf Straßen gemalt werden, aber wann wollen Sie konkret am Tegelsbarg die Radwege wieder herrichten? Als Bewohner in diesem Bereich wissen Sie ja ebenfalls, dass sich dieses Problem nicht nur auf den Tegelsbarg beschränkt. Es ist schon peinlich, dass der Radweg genau ab Norderstedt erst wieder befahrbar ist.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr K.,

erst einmal vielen Dank für Ihre Email. Als Radfahrer, der unweit des Tegelsbargs wohnt und die genannten Radwege rund um den Tegelsbarg selber benutzt, kann ich Ihr Anliegen gut nachvollziehen. Die Radwege am Tegelsbarg sind größtenteils nicht verkehrssicher und entsprechen nicht mehr den aktuellen Anforderungen bzw. Normen (entsprechend der Bundesgesetzgebung). Daher wurde von der Polizei die Radwegebenutzungspflicht in diesem Bereich (wie auch bei den meisten Straßen im Alstertal) aufgehoben.

Es wird Sie wenig trösten, dass wir in Hamburg nun jedes Jahr deutlich mehr Geld in den Radverkehr investieren. So haben wir zum Beispiel im letzten Jahr 20 km Radwege instand gesetzt. Diese Erfolge sind aber leider nicht immer vor der eigenen Haustür zu sehen. Leider wurden in den letzten Jahrzehnten vor 2011 von allen Regierungsparteien das Radwegenetz vernachlässigt und befindet sich daher weitläufig in einem schlechten Zustand. Ich bin als Wahlkreisabgeordneter häufiger mit dem Thema beschäftigt.

Ein Problem mit der Instandsetzung der schlechten Radwegen rund um den Tegelsbarg ist es, dass sie nicht mehr der gültigen Norm entsprechen. Für heutige Verhältnisse sind sie zu schmal. Um sie zu erneuern, müsste man sie verbreitern. Dies ist entsprechend des Straßenquerschnitts am Tegelsbarg aber nicht möglich, weil Bäume, Büsche und Parkplätze im Weg sind. Ich bin der festen Überzeugung, dass die Anwohnerinnen und Anwohner rund um den Tegelsbarg es nicht gut finden würden, wenn wir das Grün und die Stellplätze zugunsten neuer Radwege beseitigen würden. Somit befinden wir uns hier in einem Dilemma.
Apropos Bäume: Die Radwege rund um den Tegelsbarg und auch an vielen
Stellen der Stadt sind auch deswegen kein Fahrvergnügen, weil dort viele
Flachwurzler stehen. Diese Bäume wurden vorzugsweise in Hamburg nach dem
Krieg gepflanzt und werden uns hierbei nun zum Problem. Deren Wurzeln
drücken die Pflasterung nach oben. Aber auch hier halte ich es nicht
richtig, deshalb die Bäume zu fällen.

Zum Thema Straßenbegleitgrün: Natürlich hinkt der Bezirk in den Sommermonaten, wenn es warm und feucht ist, mit dem Rückschnitt hinterher. Der Bezirk Wandsbek ist sehr weitläufig und verfügt über viele solcher Grünflächen in öffentlicher Obhut. Der Grünpflege kommt der Bezirk auch hier entsprechend seiner Ressourcen und Prioritäten regelhaft nach, es kann aber aufgrund der zu bewältigenden Masse auch mal etwas länger dauern. Ansonsten habe ich die Erfahrung gemacht, dass wenn man solche Problemlagen an die Verwaltung mit einer Begründung meldet (siehe https://www.hamburg.de/melde-michel/), relativ schnell Abhilfe geschaffen wird.

Außerdem setzen wir uns derzeit dafür ein, dass das Quartier Tegelsbarg/Müssenredder zum RISE-Gebiet wird (siehe https://www.hamburg.de/rise/): Dann gibt es viel Geld für städtebauliche Maßnahmen vor Ort, mit dem man unter anderem und unter gewissen Umständen auch ein neues Radwege-Konzept rund um den Tegelsbarg entwerfen und umsetzen könnte. Eine umfangreiche Untersuchung des Gebietes bei Beteiligung der Bevölkerung gehört übrigens zu diesem Förderprogramm.

Ich stehe Ihnen ansonsten gerne für Rückfragen oder auch ein Gesprächstermin vor Ort zur Verfügung.

Mit besten Grüßen

Tim Stoberock

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