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Tim Renner
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Frage von Frank B. •

Frage an Tim Renner von Frank B. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Renner,

leider kommt ist der Bereich der Bildung im Wahlkampf zu meinem Leidwesen kaum zum Tragen.
Anscheinend wollen die Parteien dieses Problem nicht behandeln, doch nach meiner Meinung gibt es in diesem Bereich große Defizite in Deutschland, ganz besonders in Berlin.
Ich möchte hier nicht alle Probleme aufzählen, da ich davon ausgehe, dass Ihnen diese Probleme bekannt sind.

Daher meine Frage an Sie:
Was wollen Sie für funktionale Analphabeten unternehmen und mit welchen Maßnahmen wollen Sie den Betroffenen helfen?

Vielen Dank im Voraus.

Viele Grüße

F. B.

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Antwort von
SPD

Hallo Herr B.,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Das Thema Bildung mag in der Medienberichterstattung zur Bundestagswahl nicht die größte Rolle spielen, für die SPD ist es aber ein zentraler Programmpunkt. Eine unserer Hauptforderungen ist ja die gebührenfreie Bildung von der Kita bis zum Meister bzw. Schulabschluss - und alles, was damit zusammenhängt (mehr Kita-Plätze, bessere Schulen, mehr Lehrkräfte, bessere Bezahlung von Erzieher/-innen usw.).

Ich muss aber zugeben: Mit dem Thema Analphabetismus kenne ich mich bisher nicht wirklich aus, da ich damit in der Vergangenheit nur sehr wenig Berührungspunkte hatte. Was ich aber weiß: Es gibt in Deutschland mehr als 7 Millionen funktionale Analphabeten, also deutlich mehr, als die meisten denken. Darum würde ich folgendes vorschlagen: Wenn ich am Sonntag gewählt werden sollte, lade ich Sie zu einer meiner ersten Bürgersprechstunden ein - und dann erzählen Sie mir mal ganz in Ruhe, was aus Ihrer Sicht die drängendsten Probleme für funktionale Analphabeten sind und welche Lösungen es geben könnte. Dann schauen wir gemeinsam, was man konkret machen kann. Okay? Dann schreiben Sie mir einfach eine kurze E-Mail an tim@bundesrenner.de .

Aber damit Sie auch eine inhaltlich fundierte Antwort bekommen, habe ich mal rausgesucht, was die SPD auf die Bundestagswahl-Fragen des Bundesverbands Alphabetisierung und Grundbildung zur geantwortet hat:

“Wir wollen weitere Angebote des Bundes zur Stärkung der Grundbildung schaffen. Die Nationale Dekade für Alphabetisierung und Grundbildung stellt hierzu einen ersten wichtigen Schritt dar. Wir machen uns dafür stark, dass förderrechtliche Unterstützungsmöglichkeiten nach SGB II und SGB III für die notwendigen Grundkompetenzen in den Bereichen Lesen, Schreiben, Mathematik sowie Informations- und Kommunikationstechnologien grundsätzlich weiter ausgebaut werden. Mit der Dekade wollen wir weiterhin das Angebot an Kursen zur Alphabetisierung und Grundbildung ausbauen. Für die SPD ist dabei zentral, dass diese einen möglichst niedrige Einstiegshürde haben und sich an der Lebenswelt der Betroffenen orientieren. Alphabetisierungskurse sollen deshalb zum Beispiel am Arbeitsplatz oder im Sportverein stattfinden. Auch wollen wir, dass Alphabetisierungskursen im Rahmen von Integrationskursen ausgebaut werden und durch „blended learning“-Elemente ergänzt werden. Die Probleme von Analphabetismus und Kurse zum Lernen von Lesen und Schreiben sind noch zu wenig bekannt. Darum sollen die Betroffenen, deren Umfeld und die Gesellschaft besser informiert werden. Zudem wollen wir genauer erforschen, warum es manchen Menschen schwerer fällt, lesen und schreiben zu lernen, und wie man ihnen am besten beim Lernen helfen kann. Nicht zuletzt wollen wir die Akteure aus dem Bereich Alphabetisierung und Grundbildung unterstützen, sich besser zu vernetzen, damit sie Erfahrungen und gute Praxisbeispiels leichter austauschen können. Die Entwicklung von effektiven Konzepten für eine neue Didaktik und Methodik bei der Ansprache der diversifizierenden Zielgruppen ist ebenfalls wichtig. Für all diese Vorhaben sind zusätzliche Mittel in der Nationalen Dekade für Alphabetisierung und Grundbildung von allen beteiligten Akteure und auch der Wirtschaft zu mobilisieren.”

Ich hoffe das hilft Ihnen weiter!

Schöne Grüße

Tim Renner