Tilman Schiel
DIE LINKE
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Frage von J. L. •

Frage an Tilman Schiel von J. L. bezüglich Verbraucherschutz

Lieber Herr Schiel,
ich habe gerade auf Spiegelonline den Kandidaten-Check für meinen Wahlkreis gemacht und mit Freude festgestellt, dass Sie und ich in den allermeisten Fragen übereinstimmen zu scheinen.
Ich finde Die Linke ist eine vernünftige Wahl, denn für wichtigen Themen wählt sie den richtigen Diskurs. Weiter so!
Eine Sache wüsste ich jedoch gerne von Ihnen.

Gerade in Bayreuth fällt mir auf, dass Christal Meth ein großes Problem ist. Natürlich scheinen andere Themen in diesem Wahlkompf wichtiger zu sein, aber seit ich in Bayreuth wohne, wundere ich mich einfach nur, wie Staat und Politik einen so sturen und erfolglosen ´War on Drugs´ führen können. Bayreuth ist die Christal Meth Hochburg Deutschlands und die Polizei kontrolliert mich ständig ob ich Gras dabei habe, nur aufgrund meiner äußeren Erscheinung? Verschwendete Zeit.
Ausgehend von Bayreuth frage ich mich dann, wie denn eine verantwortungsvolle und präventive Drogenpolitik in Deutschland aussehen kann. Denn Meth ist doch mehr ein Symptom als die eigentliche Ursache des Problems.
Die Linke ist, so wie ich das verstanden habe, für eine Entkriminalisierung von bestimmten Drogen, richtig? Das finde ich gut, doch muss dieser Schritt mit einem gesamtgesellschaftlichen Wandel zum Verständnis von ´Drogen´ vollzogen werden. Wie stellen sie sich das vor?
Ich denke die bisherige Politik ist einem veralteten Ansatz nachgehangen und sehe mit dieser Wahl zum ersten Mal die Chance dass ein neues, und gesünderes Konzept entwickelt und etabliert wird.

Ich hoffe wir teilen auch hier ähnliche Ansichten und verbleibe mit freundlichen Grüßen.
J. L.

Antwort von
DIE LINKE

Lieber Herr Müller,

Ich bin derselben Meinung wie meine Partei: Weiche Drogen sollten entkriminalisiert werden. Die Gesundheitsgefahr etwa von Cannabis ist m. W. nicht höher als die von Alkohol oder Zigaretten. Bei Drogen wie Cristal Meth würde ich die Bestrafung beschränken auf kommerzielle Dealer. Der Einsatz von Substituten zum Ausstieg aus einer Drogenabhängigkeit sollte durch entsprechende Entkriminalisierung von DrogenKONSUM erleichtert werden. Außerdem sehe ich Drogenkonsum auch im Zusammenhang mit einer "No Future"-Sicht bei Jugendlichen. Diesbezüglich hat die LINKE viele Ideen in ihrem Programm (von Bildung bis soziale Sicherheit), deren Realisierung jungen Leuten die Angst vor der Zukunft nehmen könnte. Damit wäre das Drogenproblem sicher nicht vollständig gelöst, aber ich denke, es könnte deutlich entschärft werden.

Ich hoffe, dass ich Ihre Fragen damit beantworten konnte.

Beste Grüße

Tilman Schiel