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Frage von Julia S. •

Frage an Ties Rabe von Julia S. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Rabe,

untenstehende Fragen habe ich auch an Herrn Dr. Tode gesendet, aber auch Ihre Einschätzung dazu würde mich interessieren:
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Mit großem Interesse habe ich vor drei Tagen die Pressemitteilung zur Kenntnis genommen, in der die SPD eine Stadtteilschule für Hohenfelde, Uhlenhorst und Barmbek-Süd fordert. Sie sprechen mir damit aus der Seele, denn die nächstgelegenen Stadtteilschulen sind für Kinder aus unseren Vierteln weit.
Meine Fragen sind: Wird die SPD eine Stadtteilschule in unserem Quartier durchsetzen, wenn sie in Hamburg die Regierung übernimmt? Können wir Eltern uns darauf verlassen?`

Und - an welche Schule denken Sie dabei? Mir ist bekannt, dass die ehemalige Haupt- und Realschule in der Humboldtstraße nicht mehr richtig genutzt wird. Denken Sie an dieses Gebäude oder gibt es noch andere mögliche Standorte in der Umgebung?
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Mit freundlichen Grüßen,
Julia Sasse

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Sasse,

die Stadtteilschulen sind eine große Chance für Hamburg. Die SPD wird es zu einem Schwerpunkt ihrer künftigen Bildungspolitik machen, die Stadtteilschule zu einer für alle Schüler hoch attraktiven Schule zu entwickeln.

In unserem Wahlprogramm haben wir unter anderem angekündigt:

"Wir werden die Stadtteilschule zu einer attraktiven Schulform ausbauen. Die Stadtteilschule vereint die bisherigen Haupt- und Realschulen, Gesamtschulen und Aufbaugymnasien und bietet gemeinsamen Unterricht sowie alle Schulabschlüsse Nach dreizehn Schuljahren kann das Abitur erworben werden. Jede Stadtteilschule soll die Möglichkeit bekommen, gebundene oder offene Ganztagsschule zu werden. An den Stadtteilschulen sollen eigene Oberstufen den Schülerinnen und Schülern vor Ort das Abitur ermöglichen. In Zusammenarbeit mit den beruflichen Schulen sollen alle Stadtteilschulen zusätzliche berufliche Orientierungskurse anbieten."

Leider hat die CDU-GAL-Regierung die wichtige Aufgabe, die Stadtteilschule zu entwickeln, weitgehend verschlafen. Die Stadtteilschulen starteten bereits vor einem dreiviertel Jahr, aber bis heute sind zahlreiche Fragen nicht geklärt. An einigen Standorten fehlen Räume, an anderen Lehrer, die Lehrpläne sind nicht vernünftig entwickelt, viele konzeptionelle Fragen sind ungeklärt. Dazu zählt auch die Frage, an welchen Standorten Stadtteilschulen eine Zukunft haben und wo weitere Stadtteilschulen sinnvoller Weise eingerichtet werden müssten.

Grundsätzlich wünsche ich mir möglichst in jedem größeren Stadtteil eine Stadtteilschule. Allerdings müssen Stadtteilschulen eine gewisse Größe haben, um den Schülern ein vernünftiges und attraktives Angebot machen zu können. Das Schulgesetz definiert als Mindestgröße die so genannte Dreizügigkeit - also drei Parallelklassen pro Jahrgang. Das wären in Klasse 5 rund 70 bis 75 Anmeldungen. DIe Praxis zeigt aber, dass eine Stadtteilschule besser vierzügig sein sollte, viele Hamburger Stadtteilschulen sind sogar noch größer. Anmeldezahlen in Klasse 5 von rund 100 Kindern sind derzeit der Standard. Wenn es in Ihrem Stadtteil möglich und realistisch ist, die geschilderten Anmeldezahlen zu erreichen, ohne dass eine benachbarte andere Stadtteilschule geschlossen werden müsste, dann würde ich eine entsprechende Initiative gern unterstützen.

Auch wenn ich persönlich von den Vorteilen der neuen Schulform überzeugt bin, kann ich ohne solche detaillierten Zahlen über Raumangebote, Standorte und - vor allem - über die jetzigen und die künftigen Schülerzahlen diese Frage nicht endgültig entscheiden. Solche Zahlen liegen mir für Ihren Stadtteil zurzeit leider nicht vor. Deshalb kann ich Ihnen in Bezug auf Hohenfelde zurzeit keine seriöse Aussage machen - und spekulieren möchte ich in einer so bedeutenden Frage nicht.

Offensichtlich bewerten die SPD-Politiker vor Ort die Aussichten für eine solche Schule positiv. Das freut mich und zeigt mir, dass es wohl gute Chancen geben könnte. In der Hektik kurz vor der Wahl ist es mir jedoch nicht mehr möglich, diese Fragen mit allen Beteiligten sorgfältig zu diskutieren. Deshalb schlage ich vor, diese Frage mit allen Beteiligten zügig zu erörtern. Gern bin ich bereit - wie ich es in vergleichbaren Fragen schon getan habe - mich vor Ort mit Ihnen und den beteiligten Elternräten zu treffen, um die Situation näher kennenzulernen und mit Ihnen gemeinsam Lösungen zu entwickeln.

Herzliche Grüße

Ties Rabe