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Thomas Rother
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Frage von Heiner K. •

Frage an Thomas Rother von Heiner K. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Rother,

es war nur der überregionalen Presse zu entnehmen (taz-online v. 04.01.2015 "Keine Hilfe für Männer", eingebettete Links funktionieren hier leider nicht), dass in Gegensatz zum Nachtragshaushalt 2014 die Unterstützung der Männerberatung Kiel für männliche Opfer sexuellen Missbrauchs im Kindesalter im Haushalt für das Jahr 2015 nicht mehr vorgesehen ist.

Nach o.g. Artikel haben sich die Betroffenen im fortgeschrittenen Erwachsenenalter bei Frauennotrufen gemeldet, um Hilfe zu bekommen und lange Anreisen auf sich genommen,
um diese Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Meine Fragen:
- Sind die Angaben dieses Artikels richtig?
- Wie stellen Sie sich als SPD-Mitglied, auch vor dem historischen Kontext Ihrer Partei, dazu Menschen in diesen Lebenslagen eine Unterstützung zu versagen?
- Kennen Sie Alternativangebote in vertretbarer Nähe?
- In welchem Umfang wurden im aktuellen Haushalt Mittel für Frauenhäuser, -notrufe und vergleichbare Maßnahmen bewilligt?
- Halten Sie das sich ergebende Verhältnis für angemessen und gerecht?

Herzlichen Dank für eine Antwort

Heiner Köhne

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Köhne,

Die Finanzierung dieser Beratungsstelle aus Landesmitteln im Jahr 2014 war nur eine einmalige Überbrückungshilfe, weil Stiftungsgelder endeten. Eine vollständige institutionelle Förderung in Höhe von 60 T€ war nicht nur finanziell nicht machbar. Auch unser Fraktionsarbeitskreis „Soziales“ war nicht vom Konzept der Beratungsstelle überzeugt. Gleichwohl ist eine Beratung für Männer bei sexuellem Missbrauch notwendig. Der Runde Tisch „Sexueller Kindesmissbrauch in Abhängigkeits- und Machtverhältnissen in privaten und öffentlichen Einrichtungen und im familiären Bereich“ auf Bundesebene hat einen “Fonds Sexueller Missbrauch“ eingerichtet. Die Bundesregierung und die Länder sind in der Abstimmung über dessen Finanzierung. Im gleichen Zuge sollen die Beratungsstellen für den Runden Tisch Sexueller Missbrauch künftig beim Weißen Ring angesiedelt sein. Dort werden dann Betroffene Beratung erhalten. Der Aufbau und die Finanzierung einer Parallelstruktur erschien daher nicht sinnvoll.

Mit freundlichem Gruß
Thomas Rother