Frage an Thomas Hooge von Björn G. bezüglich Innere Sicherheit
Sehr geehrter Herr Hooge,
wie möchten Sie dem Bedürfniss der Bürger in Pinneberg, direktes Einzugsgebiet von Hamburg, nach Sicherheit entgegentreten? Haben Sie Gedanken zur Aufstellung der Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste in unserer Region? Was denken Sie muss verbessert werden und wie wollen Sie dieses angehen?
Mit freundlichen Grüßen
B. G.
Sehr geehrter Herr G.,
sie sprechen einen komplexen Themenbereich an.
Betrachtet man die Kriminalitätsstatistiken von Hamburg und Schleswig-Holstein, so ist die Häufigkeitszahl (Straftaten je 100.000 Einwohner) für 2016 in Pinneberg nur ungefähr halb so hoch wie in Hamburg. Sie befindet sich auf dem gleichen Niveau wie vergleichbare Städte in Schleswig-Holstein. Die Zahlen sind gegenüber 2015 rückläufig.
Insofern kann ich aus den Zahlen nicht erkennen, daß die Lage Pinnebergs im Einzugsgebiet von Hamburg einen relevanten Einfluß auf die Kriminalität hat. Hier kommt es zu einer Diskrepanz zwischen der tatsächlichen und der gefühlten Sicherheit, dem Sicherheitsempfinden der Bürger.
Was allerdings auffällt ist die niedrige Aufklärungsquote bei z.B. den Wohnungseinbrüchen. Dieses hat sich auch über viele Jahre nicht zum Besseren gewendet. Hier wäre, in Zusammenhang mit enstprechenden Experten, zu klären, ob und wie eine Verbesserung erreicht werden kann.
Ich sehe das Ganze zweigleisig:
Erstes Ziel muß es sein, die Ursachen für Kriminalität zu bekämpfen. Wo wir bei den Themenfeldern Bildung und Soziales landen. Das ist ein langwieriger und komplizierter Prozeß.
Als zweites bleibt dann die Prävention. Wir Piraten sprechen uns
für eine personelle und sachgerechte Ausstattung der Polizei aus. Dabei setzen wir auf Bürgernähe und befürworten ggf. Wiedereröffnungen von Polizeistationen. Dieses muß natürlich im Einzelfall geprüft werden.
Im Falle der organisierten Einbruchskriminalität muß eine Veränderung der Kosten-Nutzen-Relation erreicht werden. Ich gehe hier davon aus, daß eine gute Planung seitens der Kriminellen vorliegt und die Straftaten zurückgehen, wenn es sich wirtschaftlich nicht mehr "lohnt". Hier ist der Schwerpunkt auf Förderung von Vorbeugemaßnahmen und -projekten legen, deren Wirksamkeit wissenschaftlich erwiesen ist, wie es auch in unserem Wahlprogramm steht.
Zum Teil Ihrer Frage bzgl. Feuerwehr und Rettungskräfte:
Hier ist auf die zukünftigen Anforderungen Rücksicht zu nehmen, wie z.B. die prognostizierte Zunahme der Einsätze der Rettungsdienste. Die neue Regionalleitstelle ist ein Schritt in die richtige Richtung. Auch für Unfälle z.B. mit Biogasanlagen und Gülletanks muß vorsorge getragen werden.
Mit freundlichen Grüßen,
Thomas Hooge